Start Fastnacht Närrische Glanzleistung in Uelversheim Fastnacht voller Lokalkolorit und Show

Närrische Glanzleistung in Uelversheim Fastnacht voller Lokalkolorit und Show

Der Tripp ins Casino mit Joyful Dancer begeisterte das Publikum. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

UELVERSHEIM – Sucht der Narr nach einer Sitzung in der Region, die den Zusammenhalt in der Gemeinde spiegelt, dann findet er sie in Uelversheim. Mirakulös getanzt, pointiert vorgetragen und reichlich mit Glitzer und Lokalkolorit verziert: So präsentierte sich die jüngste Fastnachtssitzung in Uelversheim

„Merkwürdischer 11-er Rat“, der jene Lokalbezeichnung für die Einheimischen in Ehren trägt, zauberte eine unterhaltsame, narrische Show ins Dorfgemeinschaftshaus: Ja, sie war des „Merkens würdig“ gewesen, würde ein närrischer Besucher aus der Fremde meinen, zumal sie viel über das Selbstbild einer offenbar emanzipierten Dorfgemeinschaft verriet: Den weiblich dominierten Elferrat führten Nicole Geske und Yvonne Weber an. In der Fastnacht zahlt sich im Ort aus, dass der Turn- und Sportverein die närrische Abteilung einstmals bei sich aufgenommen hat.

Gender-Gleichberechtigung ist nicht so effektiv wie die Narrengleichheit, meinte Cristina Dolezal.
Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

Zum Ausdruck brachten das Selbstwertgefühl die Mädchen von „Beat Breakers“ mit dem Tanzmotto „We love Dorf“. Ja, sie müssen ihr Dorf gernhaben, da sie den Mitbewohnern eine choreografisch so gut eingeübte Performance zeigten. Auf einem beachtlich hohen Niveau tanzten übrigens alle Gruppen der Show: die jüngsten „Happy Hips“ als Marionetten, oder erst recht die „Joyful Dancer“ (Motto: Casino).

Mit Aufmerksamkeit verfolgte das Publikum jeden Beitrag. Die Anerkennung für die Auftritte in der närrischen Rostra äußerte sich nicht nur durch den heftigen Applaus, sondern – im Gegensatz – auch durch die lautlosen Minuten. Die Vortragshalter profitierten davon, so Protokoller Thomas Blameuser. „Es gab dieses Jahr viele Schwächen, über die es sich lohnt, hier zu sprechen“, meint er. Zum Beispiel über die Straße nach Guntersblum, die länger gesperrt als offen blieb, oder Trump und Musk, die man zum Mond schießen könnte.

Gespräch im Jugendzimmer führten Lena Löffler, Marlene Strauß und Pia Hill.
Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

Oder: „Was ist es, was bringt meinen Puls so zum Rasen? Das ist die Unachtsamkeit auf unseren Straßen“. Ihre Premiere in der Bütt hatte Cristina Dolezal mit einem Gender-Vortrag: „Und wofür machen wir das?“ Das Publikum: „Für die Gleichberechtigung“. Jene komme aber besser in der Fastnacht zum Zuge als durch Gender-Sternchen. Monika Obermann, die sich später von den Gratulationen zum 50.

Bühnenjubiläum und den Blumen ziemlich gerührt zeige, unterhielt die Narren im Saal gemeinsam mit Bernhard Obermann (Prominentes Ex-Gemeinderatsmitglied) mit Kokolores über Siri und künstliche Intelligenz. Natürlich kam mit Lena Löffler, Marlene Strauß und Pia Hill (Gespräch aus dem Jugendzimmer) auch die Jugend zu Wort.

Musikalisch rockten die vierfarbbunte Show in Uelversheim die Goldisch Meenzer Bube und trugen mit weiteren Akteuren wie Stephie Feuffel, Barbara Martin und Melissa Marquardt (Haarstudio Ungenau), Silke Fruth (Lucretia), Anette Hoffäller und Nicole Defort (Sheriff und Deputy), lIverschemer Buwe (Europa), Rhythm Attack (Himmelsstürmer – Wir greifen nach den Sternen) und Joy Robics Oppenheim (Pharaonen) zum fantastischen Erfolg der Sitzung bei den „Merkwürdischen“.

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Ich schreibe und fotografiere seit 2013 für Journal LOKAL. Die Begeisterung für die Lokalmedien entdeckte ich während des Studiums der katholischen Theologie und habe seit 2007 für Lokalzeitungen, öffentliche Einrichtungen und Online-Medien gearbeitet. Mich fasziniert der wunderbare Alltag. Unterwegs bin ich für Themen in Rheinhessen rund um Mainz.