GONSENHEIM – Wenn der Schlachtruf „Huuuch, huuuch, huuuch“ aus der Halle der Gonsenheimer Turngemeinde erschallt, ist die alljährliche Sitzung „Alt Gunsenum“ der Eiskalten Brüder in vollem Gange.
Hans-Walter und Holger Sans verkündeten in ihrem Prolog den Schlachtruf der Veranstaltung, um eventuelles Fehlverhalten ahnungsloser Besucher zu vermeiden.
„125 Jahr` sind wir Eiskalten schon da“ unterstrich Andreas Keim in seinem Protokoll das diesjährige Jubiläum. Doch das Protokoll verlief dieses Mal als Zwiegespräch mit Ortsvorsteherin Sabine Flegel, die mit dem Gonsenheimer Rathaus und seinem Barocksaal prahlt und gleichzeitig den OB wegen des Fuchsbaus bemitleidet. Keim erinnerte in seinem Protokoll an den 99. Geburtstag von Philipp Becker, genannt Spinat, auf dessen Initiative diese Sitzung zurückgeht.
Als „Verdelsbutze“ erzählte Alexander Leber von allerlei Ärger bei der Einheitsfeier. Seine Übersetzung von Fake news lautete: Dumm Gebabbel, dess wo garnet stimmt.
Walter Strutz wusste seine Vorteile als Hausmann gegenüber seinem früheren stressigen Beamtenleben überzeugend darzubringen. Da ein Waschtag pro Halbjahr genüge, findet er genügend Zeit sich mit einer Beratungsstelle für Hausmänner selbstständig zu machen. Gemäß Rudi Lukas und Guido Heddergott ist Günter Beck kein echter Gonsenheimer, da ihm hierzu noch zwei Buchstaben fehlen.
Das Zwischenspiel mit prominenten Gästen, das die Sitzung „Alt Gunsenum“ ausmacht, war wieder ein voller Erfolg. Das Trainingslager der Nationalelf sollte in Gonsenheim seinen Standort haben. Bundestagsabgeordnete Ursula Groden-Kranich war als Frauenbeauftragte beim DFB eingesetzt. Als Delegation aus Mainz und Wiesbaden kamen die Oberbürgermeister beider Städte. Der Finther Oberbürgermeister Herbert Schäfer hatte zwischenzeitlich den Bus der Nationalmannschaft abgefangen und im Babbelnit untergebracht. Unterdessen klagte Mutter Moguntia (Sabine Flegel) ihr Leid, dass sie ständig zu Notfällen gerufen würde. So musste sie erst letzte Woche eine aus den Schienen gesprungene Straßenbahn wieder zurückheben und nun die beim Babbelnit eingesperrte Nationalmannschaft befreien. Nun rief die zu Mutter Moguntia avancierte Ortsvorsteherin einen Überraschungsgast hinzu: Margit Sponheimer. Drei Tage vor ihrer offiziellen Ernennung zur Mainzer Ehrenbürgerin und ihrem 75. Geburtstag brachte die Fastnachtsikone die Gonsenheimer Narrhalla mit ihren altbekannten Evergreens zum Beben.
Baustellenplaner Axel Zimmermann referierte über seine „Verkehrsexpedition“ in Mainz. Katrin Eder sei schon lange für Staus bekannt, da sogar ein Stausee nach ihr benannt wurde.
Die Eisbären legten mit ihrer Suche nach einem Mainzer König eine ausgezeichnete Musicalshow hin.
Die Tänzerinnen und Tänzer von „Fairytales“ zeigten mit ihrer wunderschönen Aufführung, dass sie wohl in wenigen Jahren ihrer älteren Schwestergruppe „Fantasy“ gewachsen sind. Die Darbietung von „Fantasy“ war mit Choreografie, Akrobatik und dem gesamten Bühnenbild nicht zu übertreffen.
Alles in allem eine hervorragende Veranstaltung, durch die Sitzungspräsident Andreas Schmitt bereits im 22. Jahr publikumsbegeisternd führte.