RÜSSELSHEIM – Zum weltweiten Aktionstag „one billion rising“ am 14. Februar macht die Stadt Rüsselsheim am Main wieder auf das Thema Gewalt an Frauen und Mädchen aufmerksam. Denn auch wenn an diesem Tag nicht, wie sonst zu dem Termin üblich, eine Tanzaktion stattfinden kann, gewinnt das Thema gerade während des Lockdowns an Aktualität. Die Beratungsstellen in Rüsselsheim melden einen deutlichen Anstieg von Beratungsanfragen zum Thema Gewalt an Frauen und Mädchen, auch telefonisch.
Gerade die häusliche Isolation durch Corona, kann Probleme befördern und dafür sorgen, dass Betroffene sich nicht darüber austauschen. Dabei kann Gewalt viele Facetten besitzen und durch alle gesellschaftlichen Schichten reichen. Neben körperlicher Gewalt, ist auch die psychische Gewalt eine Gefahr für die Gesundheit von Frauen und Mädchen.
Es ist daher wichtig, dass die Betroffenen wissen, dass sie auf ihrem Weg aus der Gewalt nicht alleine sind. Es gibt diverse Hilfsangebote für Betroffene sowohl vor Ort als auch am Telefon oder im Internet. Bei akuter Bedrohung oder Gewalt sollten sich Betroffene direkt an die Polizei unter der Telefonnummer 110 wenden. Für den Raum Rüsselsheim am Main und Umgebung stehen unter anderem die Beratungs- und Anlaufstellen „Frauen helfen Frauen e.V. Groß-Gerau“ (Telefon 06152 80000, E-Mail info@frauenberatung-gg.de), „Frauenhaus-Notruf“ (Telefon 06152 39977) oder „Wildwasser Kreis Groß-Gerau e.V.“ (Telefon 06142 965760, E-Mail: info@wildwasser.de) zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es auch überregionale Angebote, etwa das kostenfreie Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen, das rund um die Uhr unter der Nummer 08000 116 016 erreichbar ist. Kinder und Jugendliche können sich auch an die Nummer gegen Kummer unter 116 111 wenden, Eltern bekommen Beratung unter der Telefonnummer 0800 111 00550. Weitere hilfreiche Angebote gibt es unter www.kein-kind-alleine-lassen.de.
Seinen Ursprung hat die Aktion „one billion rising“, als in Indien eine junge Frau in Folge einer Gruppenvergewaltigung und -folter in einem Bus gestorben war. Nach dieser Tat gingen nicht nur in Indien, sondern weltweit tausende Menschen auf die Straße, um gegen Gewalt an Frauen und Mädchen zu demonstrieren. Dies endete in einem weltweiten Aufruf, am 14. Februar sich gemeinsam gegen Gewalt zu erheben, mit Hilfe eines Tanzes auf dieses Thema aufmerksam zu machen und Gerechtigkeit einzufordern. In Rüsselsheim am Main fand die Tanzaktion das erste Mal im Februar 2016 statt und wurde seither jährlich, unter der Federführung des Büros für Frauen und Chancengleichheit, sowie der Jugendförderung (Fachstelle Mädchenarbeit) und mit Unterstützung durch ein breites Bündnis an frauenpolitisch engagierten Institutionen und Vereinen veranstaltet. Aufgrund der anhaltenden Pandemie ist dies im Jahr 2021 nicht möglich. Die Stadt Rüsselsheim will sich aber in Zukunft wieder beteiligen. Nähere Informationen zum Aktionstag finden sich im Internet unter www.onebillionrising.de.
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main
Fachbereich Zentrales