LAUBENHEIM – Stimmungsvoll und feierlich ging es jetzt in der katholischen Kirche Mariae Heimsuchung in Laubenheim zu. Unter dem Titel „Unterm Kreuz“ gaben der Kirchen- und Projektchor Cäcilia 1936 und das Kammermusikensemble Kamel ein gemeinsames Kirchenkonzert. Mehr als 200 Gäste im gut gefüllten Kirchenraum lauschten Werken von Tschaikowski, Pergolesi, Sibelius und Mendelssohn Bartholdy. Alle Musikfreunde kamen voll auf ihre Kosten und spendeten den Künstlerinnen und Künstlern viel Beifall.
„Stark, dass ihr so zahlreich hierher gekommen seid“, sagte Pfarrer Christian Nagel zur Begrüßung. „Musik bedeutet die Möglichkeit, sich auszudrücken, wo Worte an ihre Grenzen kommen.“ Los ging’s mit dem „Dornröschen-Walzer“ von Pjotr Tschaikowski (1840-1893) in der Bearbeitung für Streichorchester von Johannes Christ. Das beschwingte, fröhliche Stück war ein gelungener Auftakt. „Der Dornröschen-Walzer hat zwar nichts mit unserem Motto zu tun, aber wir spielen ihn sehr gerne“, erläuterte Leiter Johannes Christ, der durch das Programm führte.
Anders verhielt es sich mit „Stabat Mater“ von Giovanni Battista Pergolesi (1710-1736), dem Hauptwerk dieses Konzertabends. „Die Gottesmutter mit Schmerzen unterm Kreuz, das passt in die Passionszeit“, erklärte Christ. „Das Stück hat aber auch fröhliche Passagen.“ Das Kammermusikensemble und der Kirchen- und Projektchor harmonierten hervorragend. Besonders viel Beifall gab es für die beiden Solosängerinnen, Sopranistin Anna Ziert und Mezzosopranistin Sonja Haub. Christ ging auch auf das kurze Leben von Pergolesi, dem „Shootingstar des Barock“, ein. Dieser komponierte das Werk in einem Kloster in Neapel, bevor er wenige Wochen später im jungen Alter von 26 Jahren an Tuberkulose verstarb. Im weiteren Verlauf des Konzertes kamen noch Werke von Jean Sibelius (1865-1957) und von Felix Mendelssohn Bartholdy zu Gehör. Der Eintritt war frei, eine Spende am Kirchenausgang war erbeten.
Der Kirchen- und Projektchor Cäcilia 1936 Laubenheim besteht derzeit aus elf Sopranistinnen, zehn Alt-Stimmen, fünf Tenören und sieben Bässen. Das 2006 gegründete Kammermusikensemble Kamel hat derzeit 25 Mitglieder im jungen Erwachsenenalter. Es konzertiert nicht nur deutschlandweit, sondern gab bereits weitere Konzerte in Österreich, Liechtenstein und der Schweiz, Luxemburg, Italien, Bulgarien, Kuwait und Namibia. Dieses Jahr führt eine Konzerttournee nach Island.
Oliver Gehrig