KREIS GROSS-GERAU – Erster Spatenstich war im Mai 2022 – jetzt, am 28. März 2023, konnte bereits Richtfest gefeiert werden für die Neue Grundschule Raunheim, die neben der Anne-Frank-Schule (AFS) entsteht. Die ersten zwei Jahrgänge der Neuen Grundschule werden schon in Interimsräumen in der AFS unterrichtet. Sie können sich, wie die im Sommer nachfolgenden weiteren Erstklässler, darauf freuen, ab dem Schuljahr 2024/25 ihre Klassenräume im neuen Gebäude zu haben.
Landrat Thomas Will sagte beim Richtfest im Innern des mit viel Holz errichteten Gebäudes, dass das Projekt eine gut gelingende Gemeinschaftsaktion zwischen dem Kreis als Schulträger, der Stadt Raunheim und der Schulgemeinde ist. Die Neue Grundschule Raunheim, die die Pestalozzischule entlasten wird, ist Teil der Schulbauinitiative im Kreis, für die insgesamt rund eine halbe Milliarde Euro eingeplant ist. Bis alle vorgesehenen Schulen für die neuen Erfordernisse (Bevölkerungszuwachs, Anspruch auf Ganztagsbetreuung) ausgebaut sind, könnte daraus leicht eine Milliarde Euro geworden sein, so der Landrat, der allen am Neubau Beteiligten seinen Dank aussprach.
Für die Neue Grundschule Raunheim sind nach derzeitigem Stand 26,9 Millionen Euro investive Kosten vorgesehen. Im Verbund mit der Anne-Frank-Schule entsteht ein moderner Schulcampus mit neuer Mensa – die bereits seit Ende April 2022 in Betrieb ist – und vielen Frei- und Spielflächen. Im dreistöckigen Haus finden sich im Erdgeschoss Aula und Mehrzweckraum, Verwaltung, Lehrerzimmer, Bücherei, Förderinseln und Räume für Sonderklassen (Intensivklasse, Vorklasse). In den beiden Etagen darüber gibt es jeweils vier Cluster für je vier Klassen. Zwischen den Klassenräumen liegen zudem Fachräume.
Architekt Gero Quasten (prosa Architektur + Stadtplanung in Darmstadt) gab in seiner kurzen Ansprache ein paar bautechnische Details preis. Was sofort ins Auge sticht, nämlich der massive Einsatz von Holz in dem Schulneubau, ist gut für die Umwelt: „Rund 1200 Tonnen Kohlendioxid sind so eingespart worden, vergleicht man die Bilanz von Holz mit der Alternative Beton“, sagte Gero Quasten. Die Neue Grundschule sei ein Beispiel für zukunftsfähiges Bauen.
Zimmerermeister Markus Mey, der voll des Lobes fürs Handwerk und den Baustoff Holz war, sagte den launigen Richtspruch auf und zerschmetterte am Ende, wie es sich gehört, sein Glas auf der großen Holztreppe.
Im Neubau geht es nun mit dem Fenstereinbau, dem Dach und dem Innenausbau weiter. Ab Mai werden für den 3. Jahrgang Interimsklassenräume als zweigeschossige Container-Anlage auf dem Hof aufgestellt, die Vorbereitungen laufen bereits. Und dann sollen, wie geplant, ab Schuljahr 2024/25 die Interimsbereiche aufgelöst werden und der Unterricht endgültig in der Neuen Grundschule erfolgen. Darauf freuen sich jetzt schon auch die 55 Zweitklässler, die beim Richtfest das Lied „Wer will fleißige Handwerker seh`n“ zum Besten gaben, und Schulleiterin Katrin Saner, die den Kindern für ihren Auftritt dankte.
Der Kreisausschuss des Kreises Groß-Gerau