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Stadt sorgt sich um Bäume

FLÖRSHEIM – Angesichts der anhaltenden Trockenheit sorgt sich die Stadtverwaltung um die Bäume im Stadtgebiet. „Lange Trockenheit ist für heimische Bäume sehr problematisch und das Jahr 2020 bereits das dritte aufeinanderfolgende Jahr mit viel zu wenig Niederschlag“, sagt Erste Stadträtin Renate Mohr. Straßenbäume sind durch die Trockenheit besonders gefährdet. Sie verfügen in der Regel über wenig Platz unter der Erdoberfläche und das meiste Regenwasser fließt über versiegelte Flächen direkt in die Kanalisation. Außerdem ist das Klima in der Stadt heißer und die Stadtbäume sind Abgasen sowie Hunde-Urin ausgesetzt. „Dauert eine Trockenperiode länger als eine Woche und ist sie von hohen Temperaturen begleitet, sollten Bäume gewässert werden“, ergänzt die Erste Stadträtin.

Am besten wässert man den Wurzelbereich eines Baumes ein bis zweimal pro Woche am späten Abend für 30 bis 45 Minuten mit dem Gartenschlauch. Mit diesem Wasser – zirka 300 Liter – kommt ein Baum einige Tage aus. Außerdem gibt es weitere Möglichkeiten, etwa das Gießen mit Gießkanne oder Eimer. Gießringe im Boden verteilen das Gießwasser gleichmäßig über dem Wurzelballen. Bewässerungssäcke lassen das Nass langsam über kleine Löcher in den Boden sickern. „Zum Bäume Gießen sollte möglichst Brauch- oder Regenwasser verwendet und somit wertvolles Trinkwasser geschont werden“, rät Renate Mohr.

Die Beschäftigten des städtischen Baubetriebshofs sind bereits seit Wochen auch Freitagnachmittags und samstags zum Wässern unterwegs. „Diesem hohen Einsatz zolle ich als zuständige Dezernentin ausdrücklich meine Anerkennung und meinen Dank!“, sagt Erste Stadträtin Mohr. Da die personellen Kapazitäten des Baubetriebshofes aber begrenzt sind, kommt jetzt Unterstützung auch vonseiten der Stabsstelle Brand- und Katastrophenschutz. Deren Beschäftigte entlasten den Baubetriebshof ab sofort beim Gießen und Wässern. Mit einem 2.000 Liter fassenden Tank, den der Baubetriebshof zur Verfügung stellt, sind sie montags bis freitags am Vormittag im Stadtgebiet unterwegs. Außerdem hat sich die Stadt bereits zusätzlich externe Hilfe beschafft. Für 13.500 Euro wässert eine professionelle Firma die Straßenbäume im Baugebiet Nord. Doch selbstverständlich ist auch die Hilfe der Bürgerinnen und Bürger höchst willkommen. Wer bereit ist, die Stadt beim Wässern kleinerer Bäume oder kleiner Grünflächen in der Nähe ihres Grundstückes zu unterstützen, kann sich beim Leiter des Baubetriebshofs, Markus Hanf, Telefon 06145 955-340, melden.

„Langfristig ist das Entsiegeln von befestigten Flächen eine große Herausforderung. Des Weiteren muss künftig noch mehr darauf geachtet werden, dass die Flächen um bereits gepflanzte Bäume weniger verdichtet und die Baumscheiben groß genug ausgebildet werden“, umreißt Mohr zukünftige Handlungsansätze der Stadtverwaltung. „Auch muss der Nutzung von Oberflächenwasser künftig eine viel höhere Bedeutung beigemessen werden. Anstatt es in den Kanal einzuleiten, könnte man es mittels Zisternen oder Baumrigolen nutzbar machen“, ergänzt sie.

„Die Bäume sind die grüne Lunge der Stadt und spenden in heißen Sommern kühlenden Schatten. Wegen des Klimawandels sind lange Phasen trockenen und heißen Wetters künftig häufiger zu erwarten. Die Stadt Flörsheim am Main wird alles dafür tun, um den Baumbestand bestmöglich mit dem lebenswichtigen Nass zu versorgen. Dabei ist jede Hilfe und Unterstützung sehr willkommen“, schließt die Erste Stadträtin.

Magistrat der Stadt Flörsheim am Main