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Strategische Weichenstellung nach Klassenerhalt SpVgg Ingelheim geht mit verstärktem Trainerteam in die neue Spielzeit

SpVgg Ingelheim ist mit der Verstärkung auch aus der eigenen Jugend neu am Start. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

INGELHEIM – Die Schlüsse sind längst gezogen, die Zielrichtung justiert: Aus der vergangenen Saison, in der die 1. Fußballmannschaft der SpVgg Ingelheim den Verbleib in der Landesliga Ost sichern konnte, hat die Vereinsführung um den sportlichen Leiter Rolf Mayer und Chefcoach Serdar Parlak ihre Lehren gezogen. „Die Vorrunde war toll, die Rückrunde mies“, resümiert Parlak. „Nach einer positiven Serie dachten wir, es läuft alles von alleine. Wir wurden bitterböse bestraft.“ Für ihn war es die lehrreichste Saison, die er je erlebte. Die Fehler nimmt er auf seine Kappe. „Letzte Saison haben wir unser Ziel verfehlt, dieses Jahr müssen wir es besser machen.“

Als Reaktion wurde das Trainerteam mit Parlak und Marcel Radschuweit Mitte Juli um Jonathan Trost erweitert. Trost, der bereits bei mehreren Vereinen spielte und im Jugendbereich in Ingelheim als Trainer aktiv war, soll als Spielertrainer neue Impulse setzen. „Wir wollten jemanden im Trainerteam, der als Spieler einen anderen Blickwinkel einbringt“, so Parlak. Der Schritt fand positive Resonanz im Team, nicht zuletzt wegen Trosts Fachwissen.

Für Mayer war die SpVgg im letzten Jahr ein Aufsteiger mit dem Ziel, die Klasse zu halten. Finanziell gesund zu bleiben, war die andere Prämisse. Der Fokus bleibt auf Kontinuität. Sie und die Stabilität sichern zukünftige Erfolge, meint er. „Jetzt geht es darum, in der Landesliga stabil zu bleiben und Schritt für Schritt voranzukommen.“ Wichtig ist dabei die Kommunikation innerhalb des Vereins, die klare Entscheidungsprozesse und deren Weitergabe an alle relevanten Mitglieder sicherstellt. Die Integration der Nachwuchsspieler ist dabei von zentraler Bedeutung. Acht Spieler aus der Jugend traten den Weg in die Landesliga-Saison mit an. Parlak strebt an, dass langfristig 80 Prozent der A-Jugendspieler in die erste Mannschaft aufrücken. „Wir integrieren seit vier Jahren fast alle Jugendspieler in die erste und zweite Mannschaft“, ergänzt Mayer. Perspektivisch sollen künftig die Spieler von auswärts „vielleicht schon in der U17 zu uns wechseln, weil sie weitsichtig denken und spüren, hier können sie 1. Mannschaft spielen: in der Landesliga, vielleicht irgendwann in der Verbandsliga“, findet Parlak.

Zugleich betrachtet Mayer es als Kompliment für die Arbeit des Vereins, wenn Spieler zu höherklassigen Vereinen wechseln wie David Shamshon zu SV Alemannia Waldalgesheim. Wichtig sei jedoch, dass der Nachwuchs stimmt. „Die Kooperation mit TSV Schott Mainz zeigt erste Erfolge. Wir haben mit Nando Sousa de Brito einen U19-Spieler bekommen, der sofort einsatzbereit ist.“ Die Zusammenarbeit mit den Nachbarvereinen stärkt die gesamte Region, und lokale Derbys sind besondere Highlights für die Bevölkerung. Der Verein und der Standort Ingelheim konnten zuletzt bei der Organisation und Austragung des Verbandspokal-Finales zwischen TSV Schott Mainz und SV Gonsenheim imagetechnisch zulegen. Nicht nur erwies sich der Austragungsort Blumengarten als ideal, da die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr gut war und keine Probleme mit Parkplätzen auftraten, sondern auch die Resonanz für die Orga fiel positiv aus.

Gregor Starosczyk-Gerlach