RÜSSELSHEIM – Zum Tag des Ehrenamts am 5. Dezember 2021 macht die Stadt Rüsselsheim am Main auf das Engagement dieser Menschen aufmerksam, die sich unentgeltlich für andere engagieren. „Sie sind die Heldinnen und Helden der Gesellschaft: Ehrenamtliche unterstützen in ganz unterschiedlichen Situationen und ergänzen damit auf besondere Weise Angebote professioneller Institutionen,“ sagt Bürgermeister und Sozialdezernent Dennis Grieser. Auch in Rüsselsheim gibt es eine Vielzahl an Menschen, die sich ehrenamtlich in Sportvereinen, in Kultur- oder Sozialeinrichtungen, im Umweltschutz oder in religiösen Gemeinden einbringen. Eine von ihnen ist Brigitte Loddenkötter, die sich in der Geflüchtetenhilfe im Rüsselsheimer Stadtteil Bauschheim engagiert.
Ihr Ehrenamt aufgenommen hat die gelernte Biochemikerin 2015, nachdem sie zuvor von Münster nach Rüsselsheim gezogen war und in ihrer neuen Heimat sozialen Anschluss gesucht hat. Zu dieser Zeit bekam die Stadt Rüsselsheim jede Woche sehr viele geflüchtete Menschen zugewiesen. Das Willkommenskonzept der Stadt sieht eine dezentrale Unterbringung der Geflüchteten in kleineren Wohneinheiten in den Stadtteilen vor und setzt somit in erster Linie auf ein stadtteilbezogenes ehrenamtliches Engagement. Für Loddenkötter, die aufgrund einer Erkrankung in ihrer Mobilität eingeschränkt ist, war das sehr praktisch. So hat sie nicht nur Menschen aus ihrem Stadtteil kennengelernt, sondern die Wege waren auch nicht so weit.
Sehr früh hat sich bei der Zusammenarbeit zwischen der Stadt und den Ehrenamtlichen die Koordinierungsstelle für Flüchtlingshilfe ausgezahlt. Brigitte Herrberger hat die Aufgabe als Koordinatorin 2015 für die Stadt Rüsselsheim übernommen und organisiert seither Netzwerktreffen und berät freiwillige Helferinnen und Helfer zu sinnvollen Unterstützungstätigkeiten. Seit 2015 wurden auch überall dort, wo neue Unterkünfte für die Geflüchteten gebaut wurden, runde Tische organisiert, um die Akzeptanz für die geflüchteten Menschen in den Stadtteilen zu erhöhen, ehrenamtliche Kräfte zur Unterstützung zu gewinnen und somit die Integration zu fördern.
Auch Brigitte Loddenkötter war bei einem solchen runden Tisch in Bauschheim anwesend, erinnert sie sich. Hieraus hat sich dann zunächst ein Engagement im Rahmen von Sprachkursen ergeben. Denn als immer mehr geflüchtete Menschen 2015 in Deutschland ankamen, gab es wenige institutionalisierte Sprachangebote. Als diese sich später entwickelten und auch immer mehr geflüchtete Kinder eingeschult wurden, verlagerte sich Loddenkötters Schwerpunkt auf die Hausaufgabenhilfe und Vorbereitung von Prüfungen, die sie bis heute noch anbietet. Selbst als aufgrund der Corona-Pandemie die Gemeinschaftsunterkünfte zeitweise nicht mehr von Ehrenamtlichen betreten werden durften, hat sie einen Weg gefunden, Kindern bei Mathe, Physik, Englisch und vielem weiteren zu helfen. Über WhatsApp, Telefon und Computer ist sie die Aufgaben mit den Schülerinnen und Schülern durchgegangen.
Besonders stolz macht sie dabei, dass sich diese Arbeit nun nach und nach auszahlt. Denn einige der Kinder und Jugendlichen, denen sie geholfen hat, haben bereits ihren Abschluss in der Tasche, besuchen weiterführende Berufsschulen oder machen eine Ausbildung. Zu sehen, dass die Geflüchteten das geschafft haben, gibt ihr eine hohe Zufriedenheit.
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main
Fachbereich Zentrales