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Übergabe an der Alexander-von-Humboldt-Schule

Übergabe an der Alexander-von-Humboldt-Schule: Fertiger Ergänzungsbau als Modell für die Zukunft - Foto: Stadt Rüsselsheim am Main

RÜSSELSHEIM – Fast zwei Jahre wurde daran gebaut, geplant noch etwas länger. Doch wenn in Rüsselsheim am Main in wenigen Tagen das neue Schuljahr beginnt, wird die Geduld von Schulleitung, Lehrerschaft sowie Schülerinnen und Schüler der Alexander-von-Humboldt-Schule (AvH) belohnt werden: Kurz vor Ende der Sommerferien hat Bürgermeister und Schuldezernent Dennis Grieser den Ergänzungsneubau symbolisch an die Schulleitung übergeben.

„Mit dem neuen Ergänzungsbau ist ein großer Meilenstein für eines der wichtigsten aktuellen Rüsselsheimer Schulbauprojekte erreicht“, erklärt der Schuldezernent. Rund die Hälfte der geplanten Gesamtkosten für den Neu- und Umbau in Höhe von 34,6 Millionen Euro seien inzwischen verbaut und, wie er betont, sehr gut investiert. „Auch wenn hier noch bis zum letzten Tag gearbeitet wird, so lässt sich deutlich erkennen, wie die Schule der Zukunft aussehen wird“, ist Grieser überzeugt und ergänzt: „In den kommenden Jahren werden wir hier eine völlig andere Art der Pädagogik erleben.“

Die Schule platzt aus allen Nähten. 850 Kinder und Jugendliche werden die kooperative Gesamtschule im kommenden Schuljahr besuchen, doch der Bedarf ist weitaus größer. Künftig, mit Abschluss der Gesamtbaumaßnahmen, wird daher die bislang fünfzügige Schule bis zu sieben Klassen pro Jahrgang aufnehmen. Zusätzlicher Platz wird vor allem durch den Erweiterungsbau geschaffen, der aus drei gleichförmigen, leicht versetzten und miteinander verbundenen Gebäudewürfeln besteht und Lehrende wie Lernende über drei Etagen verteilt. Im Erdgeschoss finden sich die Verwaltungsräume mit großzügigem Lehrerzimmer für rund 80 Lehrerinnen und Lehrer, Räume für die Schulverwaltung und eine neue Mensa. Die zwei Etagen drüber bieten dann den nötigen Platz für bis zu drei Jahrgänge mit bis zu sieben Klassen. 24 Klassenräume sind dafür vorgesehen.

Beim Rundgang mit Schul- und Projektleitung, Architekt und Schuldezernent fällt sogleich das gläserne Atrium auf, das sich exakt im Zentrum des dreigliedrigen Gebäudes befindet und alle Etagen miteinander verbindet. Es steht für Transparenz, bringt Tageslicht in alle Stockwerke und lässt alles hell erscheinen. Farblich ist vieles auf die Schulfarben abgestimmt, gelbe oder blaue Türen und Böden spiegeln den Europacharakter der Schule wider. Je Block und Obergeschoss sind stets drei Klassenräume einer Jahrgangsstufe vorgesehen, die sich um einen zentralen multifunktionalen Bereich mit Begegnungsflächen anordnen. Zusätzlich gibt es weitere pädagogische Flächen, wie Kurs- und Differenzierungsräume. An Rückzugsmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler wurde auch gedacht, überall finden sich Wandnischen sowie andere Sitz- und Kommunikationsmöglichkeiten. Die Räume schaffen damit die Voraussetzungen, fach- und klassenübergreifend alles das auszuüben, was moderne Pädagogik auszeichnet.

Beim Blick in die Klassenräume fallen die riesigen Digitalscreens auf. Eine normale Kreidetafel findet sich nirgends mehr. Breitbandanschluss, gebäudeweite Netzwerkverkabelung und WLAN in allen Räumen sind im neuen Ergänzungsbau der AvH der neue Standard. „Der neue Medienentwicklungsplan der Stadt sieht das künftig für alle Schulen in Rüsselsheim vor, aber hier haben wir durch den Neubau bereits das umsetzen können, was andernorts erst noch geschaffen werden muss“, erläutert Grieser. Die durchgängige Digitalisierung ist sogar bis ins Lehrerzimmer gedrungen. Dort haben alle Tische Strom- und Netzwerkanschlüsse, zusätzliche Computerarbeitsplätze finden sich an der Seite des Raums.

Neben der Digitalisierung erfüllt der Ergänzungsbau der Alexander-von-Humboldt-Schule zwei weitere wichtige Anforderungen hinsichtlich aktueller und künftiger Pädagogik, die sich auch im Bau widerspiegeln: Inklusion und Teilhabe sowie Ganztagsbetreuung. Gerade die Anforderungen von Kindern mit Beeinträchtigungen werden auf zahlreichen Ebenen umgesetzt: Das beginnt beim Fahrstuhl, der das Erreichen der oberen Etagen barrierefrei erlaubt, geht weiter über besondere Lärmschutzmaßnahmen in den Klassenräumen, berücksichtigt die Griffhöhe und Breite sämtlicher Türen, umfasst sanitäre Maßnahmen wie barrierefreie Toiletten sowie ein Pflegebad und bedient das „Zwei-Sinnen-Prinzip“, wonach beispielsweise Pausen- und Alarmzeichen nicht nur akkustisch mit dem Gong übertragen werden, sondern auch visuell mittels farbiger Blitzlichter.

Das Ganztagsprofil wird mit der im neuen Schulgebäude integrierten Mensa für 180 Personen noch mal besonders gestärkt. Zusätzliche Lern-, Arbeits- und Begegnungsorte außerhalb der üblichen Klassenzimmer berücksichtigen dabei den Umstand, dass heutige und künftige Schülergenerationen deutlich mehr Zeit an der Schule verbringen, wie früher. Am Ende des Rundgangs zieht Grieser daher das Fazit: „Es ist gerade diese Umsetzung, welche die Schule fit für die Zukunft macht.

Im Anschluss an die Fertigstellung und Übergabe des Ergänzungsbaus saniert die Stadt nun in einer zweiten Bauphase das Bestandsgebäude und passt es an die Erfordernisse des Brandschutzes und der Barrierefreiheit an. Am Ende der Bauzeit, die für den Winter 2021/22 vorgesehen ist, verfügt die Schule über 42 Klassenräume und pro Jahrgang zusätzlich über einen Differenzierungs- oder einen Kursraum, weitere multifunktionale Flächen und einen Lehrerstützpunkt.

Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main
Fachbereich Zentrales