BODENHEIM – Bildung gilt als der Schlüssel zur Welt. Seit rund 50 Jahren schmiedet ihn auch die Volkshochschule (VHS) Bodenheim. Im vergangenen Jahr feierte die Einrichtung, die aktuell Wencke Schmidt und Angela Skubski leiten, den runden Geburtstag.
Etwas verspätet aber dennoch herzlich willkommen, besuchte zuletzt Bundestagsabgeordnete Jan Metzler die Einrichtung. „Ihm sei es sehr wichtig, die Bildung im sekundären Bereich personell, strukturell und organisatorisch zu stärken“, zitiert ihn Skubski, die für die nachträgliche Visite dankbar ist. Jede Unterstützung zählt.
Gerade hat das Semester begonnen, das bis zu den Weihnachtsferien dauert. Rund 180 Kursestehen zur Auswahl, etwa 500 Teilnehmer machen mit, darunter knapp 50 Kinder. Die kontinuierliche Anpassung der Angebote und ihr Wandel über die Jahre spiegeln die Bedürfnisse der Gesellschaft wider. Das breite Spektrum von heute reicht von Sprach- und Gesundheitskursen über kreative Gestaltungsangebote bis hin zu Musik- und Computerkursen. „English for Kids“,ein Angebot, das gezielt auf die Bedürfnisse von Grundschülern eingeht, oder spezielle Programme für Senioren wie die Sturzprophylaxe und Computerclubs kommen sehr gut an. „Der Online-Englischkurs erfreut sich ebenfalls großer Beliebtheit.“
Ein weiteres Augenmerk legt die VHS auf die soziale Integration und die Gemeinschaftsförderung. So gibt es einen offenen Sprachtreff für geflüchtete Frauen, der nicht nur Sprachkenntnisse vermittelt, sondern auch den geschützten Raum für den Austausch über das Leben in Deutschland bietet. Jeden Montag treffen sich die Frauen zur Konversationsübungen im Haus Friesenecker. Durch die Kooperation mit dem Verein „Kulturbuntes Bodenheim“ wird die enge Verbindung der Schule mit der lokalen Gemeinschaft deutlich.
Ein wenig drückt der Schuh bei der begrenzten Raumkapazität, was besonders im stark frequentierten Haus Friesenecker spürbar ist, erläutert die Leiterin. Um dem Problem entgegenzuwirken, kooperiert man mit den umliegenden Gemeinden und sucht nach zusätzlichen Räumlichkeiten. „Wir wollen weiterhin attraktive Angebote schaffen.“
Jede Anerkennung und Förderung sei daher wichtig, wiederholt die Leiterin, um die Bildungsangebote den Bedürfnissen anzupassen, und natürlich hängt die Qualität auch von derFinanzierung ab. Trotz des hohen Arbeitsaufwands, den die Organisation der Kurse, die Erstellung von Honorarverträgen und Kursunterlagen sowie die Abrechnung erfordert, arbeiten
Skubski und das Team ehrenamtlich. Unabhängig von Diskussionen um Entlohnung wollen sie weitern gute Arbeit leisten. Ihr Wunsch: Die VHS soll in der VG Bodenheim – die an der Stelle um Mommenheim erweitert wird – ein wichtiger Bildungsförderer bleiben. Das letzte Beispielkommt aus jener Kooperationsgemeinde. Nicht nur die Bewohner der Seniorenresidenz in Mommenheim profitieren stark von den altersgerechten Kursen, sagt Skubski. „Sie stehen auch der breiten Öffentlichkeit offen.“