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Vom schwierigen Leben der Roma

BRETZENHEIM–Das schwierige Leben der Roma wurde jetzt bei einem beeindruckenden Konzert beim Verein „Zusammenarbeit mit Osteuropa“ (ZMO) mit der Jimmy Mustafa Band präsent. Das aus dem Kosovo stammende Quartett präsentierte gefühlvollen Gitarren-Folkrock und klassische Roma-Songs vor rund 50 Zuhörern im großen Saal. „Dieses Konzert ist in doppelter Weise eine Premiere“, sagte ZMO-Vorsitzende Jutta Hager zu Beginn. „Die Band ist zum ersten Mal beim ZMO und zum ersten Mal in Deutschland –sie ist ein Gewinn.“ Los ging’s mit einem langen Gitarren-Intro von Driton Berisha (Gitarre, Gesang) und Jimmy Mustafa (Gitarre). Der Bandleader erläuterte seine Songs auf Englisch, was dann von Managerin Carolin Schäfer –nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Siebenkämpferin –ins Deutsche übersetzt wurde. Bei „Das Leben der Roma“ heißt es: „Man sieht überall Roma-Flaggen wehen. Unsere Flaggen zeigen unsere Spuren.

 

Kommt zu uns, lasst uns zusammen sein.“ Ersad Bunjaki und Avni Mustafa vervollständigen die Band. Der charakteristische Gesang mit vielen Halbtönen wirkt melancholisch, die dazugehörigen Gitarrenklänge kommen sehr harmonisch rüber. Im mehrstimmig vorgetragenen Song „Amaneti“ („Der letzte Wille“) geht es um einen Sterbenden und die sehr niedrige Lebenserwartung der Roma, die zwischen 55 und 60 Jahren liegt. Bedrückend dann auch das Thema des nächsten Liedes „Bar“ („Stein“), das sich um ein Flüchtlingscamp im Kosovo und die große Armut in der Region dreht. Für alle Lieder gab es sehr viel Applaus der beeindruckten Zuhörer beim ZMO. Die Jimmy Mustafa Band ist bereits vielfach auf Musikfestivals im Kosovo aufgetreten. Nach einer ersten Auslandstournee in der Schweiz im Sommer 2018 ist sie nun erstmals in Deutschland zu hören. Der Auftritt in Mainz war das 15. Konzert in Deutschland. Die Band hat bereits zwei CDs veröffentlicht.