
MAINZ – Mehr als 150 Tote, eingestürzte Häuser, mitgerissene Autos und völlig verzweifelte Menschen: Die Bilder aus den von der Flutkatastrophe betroffenen Städten und Gemeinden sind auch jetzt noch allgegenwärtig. Und sie wirken nach. Die Frage ‚Wie konnte
das passieren?‘ wird dabei mindestens genauso häufig gestellt, wie ‚Sind wir ebenfalls in Gefahr?‘ Die schlechte Nachricht dabei ist: Auch
wenn Mainz von solch extremen Regenmassen verschont geblieben ist und der städtische Hochwasserschutz stetig ausgebaut wird, können die eigenen vier Wände trotzdem nass werden – sogar schneller als man denkt. Die gute Nachricht aber ist: Man kann selbst und ganz einfach etwas dagegen tun.
„Wasser findet immer einen Weg“, sagt Michael Paulus. „Und der kann sogar von unten nach oben führen.“ Damit meint der Abteilungsleiter ‚Neubau‘ dass auch die Aufnahmekapazität des städtischen Kanalnetzes begrenzt ist. Regnet es dann noch weiter, sucht das Wasser nach ‚Ablaufalternativen‘. Dabei kann es zum Beispiel über Gullys und Sinkkästen bis zur Straßenoberkante strömen. Oder es fließt zurück in die Hausanschlüsse. Beides kann Folgen für das persönliche Hab und Gut haben. „Wer im Keller Sanitäranlagen hat, aber keine Rückstausicherung, dem drohen dort nasse Füße – mindestens“, erklärt Paulus. Aber auch im Parterre ist man vor dem Wasser nicht sicher, „wenn zum Beispiel der Garten oder die Einfahrt ein Gefälle in Richtung Haus hat und die Türen oder Fenster sind ebenerdig“, so der Fachmann weiter weiter.
Im Vergleich zu den Bildern aus Bad Neuenahr oder Adenau wirkt das natürlich wie eine Lappalie. Eine Lappalie, die „aber richtig teuer werden kann“, warnt Michael Paulus. Und ärgerlich, weil sie relativ leicht zu verhindern gewesen wäre.

schützen den Keller vor Überflutungen – Darstellung: Wirtschaftsbetrieb Mainz
Deshalb sollte man:
• … darauf achten, dass eine Rückstauklappe oder besser noch eine Hebeanlage eingebaut ist, wenn sich im Keller sanitäre Anlagen befinden
• … dass das Grundstück und/oder die Zufahrt zum Gebäude hin nicht abfällt, sondern im besten Fall leicht ansteigt
• … Türen, ebenerdige Fenster und Lichtschächte abgesichert sind, indem z. B. eine zusätzliche Stufe davor angebracht ist
• … dass potentielle Gefahrenquellen regelmäßig kontrolliert werden; dazu gehören die Gebäudeabdichtung, Wasserleitungen, die Isolierung zum Erdreich oder Drainagen;
WICHTIG: Rückstausicherungen sind nicht wartungsfrei und sollten mindestens einmal pro Jahr geprüft werden, am besten von einem
Fachmann.
Weitere Informationen gibt es auf unserer Webseite www.wirtschaftsbetrieb.mainz.de (Link im Kasten „Aktuelles“) per Mail (wirtschaftsbetrieb.mainz@stadt.mainz.de) oder telefonisch unter der (06131) 97 15-0
Mario Bast
Wirtschaftsbetrieb Mainz