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Wasserhahn statt Flasche – ein Zeichen für Nachhaltigkeit im Wasser-Quartier Bretzenheim  Ortsvorsteher Manfred Lippold nimmt Urkunde und Siegel für  „leitungswasserfreundliche“ Ortsverwaltung entgegen

Ortsvorsteher Manfred Lippold freut sich über die Auszeichnung „leitungswasserfreundliche Ortsverwaltung“. Foto: kga

BRETZENHEIM – Vielen sei es gar nicht bewusst: Das deutsche Leitungswasser habe eine sehr gute Qualität und könne bedenkenlos getrunken werden. Das erklärte Andrea Oppacher-Friedrich von der Bretzenheimer Nachhaltigkeits-Initiative (NIB) bei einem besonderen Termin in der provisorischen Ortsverwaltung der ehemaligen Sparkasse. Weil diese ein Zeichen für Nachhaltigkeit setzt und seit April komplett auf Flaschenwasser für die Mitarbeiter und Gäste verzichtet, hat die Verwaltung jetzt offiziell das Siegel „leitungswasserfreundlich“ und eine entsprechende Urkunde vom Berliner gemeinnützigen Verein „a tip: tap“ erhalten. Der hatte dazu aufgerufen, dass nicht nur Privatpersonen dem Tipp folgen sollten, Wasser aus dem Hahn (tap) zu nehmen, statt Wasser aus PET-Flaschen zu trinken. Auch Institutionen und öffentliche Einrichtungen sollten „Partner“ werden.

Über das Zertifikat freuen sich Ortsvorsteher Manfred Lippold, sein Stellvertreter Florian Kärger, Andrea Oppacher-Friedrich, Lucas Linner und Franziska Richter (v.l.). Foto: kga

Ortsvorsteher Manfred Lippold (CDU) strahlte, als er das Siegel höchstpersönlich an der Eingangstür anbrachte. Er war es, der im Frühjahr Karaffen besorgt und das Leitungswasser aus dem gerade neu installierten öffentlichen Wasserspender in der Bahnstraße geholt hatte, um es zur Ortsbeiratssitzung auf die Tische zu stellen (wir berichteten). Und alle waren sich im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung dann einig, so wolle man weitermachen. Seither wurde noch ein „Sprudler“ angeschafft, für die, die etwas Bizzl im Glas möchten, so Lippold. Die Restbestände des gekauften Wassers brauche man parallel noch auf, aber Wasserflaschen werden grundsätzlich nicht mehr eingekauft.

„Das spart Geld, reduziere den CO2-Ausstoß durch Transportwege und ist ressourcenfreundlich“, so Oppacher-Friedrich und Franziska Richter (Grüne).  2021 wurde Bretzenheim in Kooperation mit der Sparkasse und der Mainzer Netze GmbH zu einem so genannten Wasserquartier mit dem Ziel, durch die Nutzung von Leitungswasser Klimaneutralität und Nachhaltigkeit zu fördern. In Mainz ist die Bretzenheimer Ortsverwaltung die erste, die mit ihrem Schritt ein Zeichen für Nachhaltigkeit setzt. Angeregt wurde dies durch die NIB. „Wir hoffen, dass andere Stadtteile nachziehen“, so Lippold, Richter und Oppacher-Friedrich.

Das Engagement Bretzenheims im Netzwerk Wasser-Quartier ist groß. Der Trinkwasserbrunnen ist installiert, außerdem können Bürger sich an „Refill-Stationen“ ihre Wasserflaschen auffüllen, so etwa beim Verein ZMO, beim Mainzer Mitgliederladen, beim Backhaus Schroer, beim Friseursalon Neher und beim Mauerblümchen.

kga