RÜSSELSHEIM – Die Stadt Rüsselsheim am Main baut kontinuierlich die Betreuungsplätze für Kinder bis ins Grundschulalter aus. Mit einem jährlichen Bericht legt die Stadt den Stadtverordneten nun die aktuellen Planungen für den Ausbau der Plätze für das Betreuungsjahr 2022/2023 vor. Die Kernaussagen fasst Bürgermeister Dennis Grieser wie folgt zusammen: „Bei den unterdreijährigen Kindern kann der aktuelle Bedarf gut gedeckt werden. Bei den überdreijährigen gibt es eine relativ kleine Unterdeckung. In den Grundschulen gibt es zwar aktuell ausreichend Betreuungsplätze, es gibt aber eine stark steigende Nachfrage.“ Grundlage sämtlicher Planungen seien die Anmeldungen durch die Eltern, die Beschlüsse der Stadtverordneten sowie die gesetzlichen Vorgaben zur Versorgungsquote berücksichtigt.
Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren
Bei der Betreuung der Kinder unter drei Jahren sei die Situation entspannt. „Jedem Kind kann ein Platz angeboten werden, wenn auch nicht immer in der Wunschkrippe“, erläutert Grieser. Die Stadt wolle auch zukünftig eine bedarfsorientierte Versorgung sicherstellen. Aktuell seien 20 Prozent für einen Platz in einer Krippe oder in der Tagespflege angemeldet. „Wir müssen dennoch ausbauen, weil die Nachfrage jedes Jahr steigt“, sagt Grieser.
Stadtweit stehen mit Stand 1. Februar 2022 446 Betreuungsplätze in Tageseinrichtungen für Kinder oder in der Kindertagespflege zur Verfügung. 44 weitere Plätze sollen 2022/2023 in den Einrichtungen Eisenstraße und August-Bebel-Straße zur Verfügung stehen. Im darauffolgenden Jahr sollen 84 Plätze in drei weiteren Einrichtungen folgen.
Betreuungsplätze für Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt
Nicht derart entspannt sieht es bei der Betreuung von Kinder ab Jahren bis zum Schuleintritt aus „Die Situation ist deutlich besser geworden, aber noch immer nicht so, dass die Stadt zufrieden ist“, sagt Grieser. Es fehlten 2022/2023 68 Betreuungsplätze. „Eigentlich wären sogar weitere 301 Kinder anspruchsberechtigt, die nicht angemeldet wurden und in den Familien betreut werden“, sagt Grieser. Es gebe in Rüsselsheim aber einen politischen Beschluss, eine Versorgung aller Kinder sicherzustellen. „Wir wollen für jedes Kind einen Platz haben, weil das Alter von drei bis sechs Jahren für die frühkindliche Entwicklung pädagogisch eine ganz entscheidende Phase ist“, macht der Bürgermeister deutlich.
Stadtweit stehen mit Stand 1. Februar 2.541 Betreuungsplätze in städtischer, konfessioneller und freier Trägerschaft zur Verfügung. Dies entspricht einem Versorgungsgrad von 83 Prozent. Noch im Betreuungsjahr 2021/2022 können weitere 120 Plätze in den Kitas Zum Büttelacker, Im Apfelgarten und Essener Straße zur Verfügung gestellt werden und im Laufe des Betreuungsjahrs 2022/2023 noch einmal 60 Plätze in den Kitas Lengfeldstraße und Eisenstraße. Ein Zuwachs um weitere 200 Plätze ist bereits im Jahr 2023/2024 vorgesehen. Bis Mitte des Jahrzehnts ist es das Ziel, eine 100-prozentige Versorgung sicherzustellen.
Betreuungsplätze für Grundschulkinder
„Für Kinder im Grundschulalter ist ein bedarfsgerechtes Angebot und der weitere Ausbau der Ganztagsbetreuung das Ziel der Stadt“, sagt Grieser. Die Stadt arbeitete sich schon jetzt zum Rechtsanspruch vor, der ab 2026 besteht. „Dort, wo wir Anmeldungen haben, ziehen wir nach“, ergänzt er. Etwa die Hälfte der Schulen organisieren die Ganztagsbetreuung selbst, bei der anderen Hälfte liegt sie in den Händen einer Betreuungsschule der Stadt. Mittlerweile können an den städtischen Betreuungsschulen auch Eltern, die teilweise oder nicht berufstätig sind, ihre Kinder anmelden, was auch zu einer steigenden Nachfrage führt.
Für das Betreuungsjahr 2022/2023 ist geplant, dass 890 Betreuungsplätze in Ganztags- und Betreuungsangeboten von Schulen sowie bei Fördervereinen bezuschusst werden sollen. Dies ist eine Steigerung um 100 Plätze. Dazu zählen 30 neue Plätze an der Grundschule Königstädten und 25 an der Parkschule auch 45 zusätzliche Plätze an der Eichgrundschule. An der Eichgrundschule ist daher für die Mittagsessensversorgung eine räumliche Erweiterung notwendig.
Die Betreuungsplätze an den städtischen Betreuungsschulen der Georg-Büchner-, Goethe, Grundschule Innenstadt und Schillerschule sollen um 20 auf 401 steigen. Durch die Erweiterung der Angebote der Schulen, Fördervereine und städtische Betreuungsschulen erhöht sich die Versorgungsquote von 46 auf 47 Prozent.
Grieser weist darauf hin, dass die Grundlage der Planungen die Anmeldungen bis zum 1. Februar 2022 seien. Noch vollkommen unklar sei, wie viele Familien mit Kindern aufgrund des Ukraine-Kriegs in Rüsselsheim leben werden. Gerade nach ihren traumatischen Erlebnissen soll ihnen das Betreuungsangebot ebenfalls offenstehen.
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main
Fachbereich Zentrales