HARTENBERG-Münchfeld – Seit etwa einem Jahr ist das neue Quartier „Wohnen am Hartenbergpark“ nun besiedelt. Kürzlich feierte es sein erstes selbstorganisiertes Sommerfest. An die 100 Menschen kamen alleine oder mit ihren Familien an diesem sonnigen Tag zum beschirmten Vorplatz des Gemeinschaftsraums, genossen Kaffee und Kuchen sowie mitgebrachte Speisen und plauderten miteinander.
Alle zeigten sich begeistert von der großzügigen Bebauung, der gepflegten Begrünung der Wohnanlage und der Nähe einerseits zur grünen Lunge „Hartenbergpark“ und andererseits dem kurzen Weg zur Bushaltestelle und damit zum Mainzer Stadtzentrum.
Jutta, eine aktive Seniorin, ist trotz der vielen Menschen überrascht von der Ruhe im ganzen Quartier und auch im Haus selbst. Und Yannick freut sich über die vorhandenen Spielgeräte, wo Kinder und junge Familien sich kennenlernen können.
Richard, Familienvater, und Lennart, Single, sind glücklich über die nette, sympathische und freundliche Nachbarschaft in ihrem Haus. „Ein guter Mix“, meint Lennart und Richard bezeichnet den Park als Zugewinn an Lebensqualität für Familien. Beide ließen den Worten Taten folgen und brachten sich anlässlich des Sommerfests musikalisch ein. Richard mit eigenen, gerappten Texten und Lennart, ein junger Semiprofi mit reichlich Auftrittserfahrung, mit Bekanntem und Selbstkomponiertem.
Alle Befragten, ob jung oder alt, ob mit oder ohne Partner oder Familie, bezeichneten den Gemeinschaftsraum als Keimzelle für die nachbarschaftliche Entwicklung. „Aus dem Angebot zu Quartierstreffen hat sich dort vieles ergeben“, konstatiert Ingeborg. Und Alex stellt fest, dass dieser Gemeinschaftsraum für das Einleben im Quartier essentiell sei. „Es gefällt uns besonders, dass sich BewohnerInnen hier näherkommen und gemeinsam ein gutes Miteinander aufbauen“, sagen Heike und Karsten, die sich von Anfang an sehr für die Gemeinschaftsbildung im Quartier engagiert haben.
„Der Gemeinschaftsraum bildet das Herzstück des Quartiers“, äußert Sozialmanagerin Alda Flaspöhler-Pregnitzer im Gespräch mit dieser Zeitung. „Hier haben sich das offene Kaffee, das offene Singen, der offene Vorleseabend sowie eine Yoga- und eine Krabbelgruppe zu festen Bestandteilen des nachbarschaftlichen Lebens etabliert.“ Der Hofflohmarkt und das Sommerfest fügen sich in diese Reihe ein. Und Selina Schmahl, ehemalige Praktikantin, fügt hinzu: „Man spürt hier das Gemeinschaftsgefühl, das sich aufgebaut hat. Es ist Leben in das Projekt ‚Quartiersraum‘ eingekehrt.“
Auch Anne Simon, Gründerin der Schwangeren- und Familienberatung „Annvertrauen“ (wir berichteten) zeigt sich zufrieden mit der Entwicklung ihres Zentrums. „Es wird immer bekannter und spricht sich herum“, so Frau Simon. Zur Sprache kamen auch Wünsche, Anregungen und gar Kritik.
Einhelliger Wunsch aller Angesprochenen war die Errichtung von sicheren Abstellplätzen für Fahrräder. Die Stellplätze auf dem Außengelände seien nicht vor Regen geschützt und: „Unser Müll ist sicherer als unsere Fahrräder untergebracht“, brachte es ein Bewohner nach Fahrraddiebstählen in der laufenden Woche auf den Punkt. Auf Nachfrage äußerte sich die Wohnbau Mainz wie folgt: „Wir werden dem Anliegen in jedem Fall nachgehen, denn wir haben ein großes Herz für Fahrradfahrer. Für das Quartier werden mit 191 Stellplätze 18 Plätze mehr angeboten, als es die Stellplatzsatzung der Stadt Mainz gemessen an den Wohnungsgrößen vorschreibt. Die weitaus meisten befinden sich in den Fahrradkellern. Um dort die Engpässe auf fairem Weg effektiv zu lösen, werden wir zeitnah mit unseren MieternInnen Kontakt aufnehmen.“
Um Häuser und Anlagen nicht herunterzuwirtschaften, appelliert eine Mieterin an die Eigeninitiative der Menschen, Schäden und Mängel bei den entsprechenden Schadensstellen zu melden und um Beseitigung zu bitten.
Vorgeschlagen wurde eine Babbelbank, um sich nach dem Motto „Babbeln statt Bubbles“ – „sich unterhalten statt Sprechblasen auf social Media“ – im Freien austauschen zu können.
Deutlich kritisiert wurde das zu schnelle Fahren auf der dem Park gegenüberliegenden Wegeachse. Dort könne man Kinder, trotz Verkehrsberuhigung, nicht alleine lassen.
Ermutigt durch die tatkräftige Unterstützung bei der Vorbereitung, dem Auf- und Abbau sowie dem Verlauf des Sommerfests plant der Festausschuss eine weitere Veranstaltung für alle in der Vorweihnachtszeit. Interessierte sind herzlich zur Vorbereitung willkommen.
Ulrich Nilles