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Korrosion und Vernachlässigung bedrohen die grüne Oase SPD und NABU bemängelt Situation rund um die Grüne Brücke

Grüne Brücke - Fragment. Foto: Landeshauptstadt mainz

NEUSTADT – In einer Stadt, in der das Verhältnis zwischen Beton und Grün fast so unausgeglichen ist wie das Wetter im April, haben grüne Oasen wie die „Grüne Brücke“ in der Mainzer Neustadt eine besondere Bedeutung. Mainz, laut einem Klimacheck der Deutschen Umwelthilfe eine der „meist zugepflasterten Städte Deutschlands“, muss sich anstrengen, um den Pflanzen ein Zuhause zu bieten. Nach der Entdeckung erheblicher Korrosionsschäden an den Stahlhalterungen der Blumenkübel will die Stadt die Brücke jetzt reparieren (Journal LOKAL berichtete hier). Die Schäden gefährden die Stabilität der Konstruktion. Aktuell wird das Bauwerk saniert. Der SPD aus der Neustadt reicht das jedoch nicht. „Der Zustand der Grünen Brücke ist seit vielen Jahren absolut inakzeptabel“, betont

Alexander Klein, Sprecher der SPD-Fraktion im Ortsbeirat Mainz-Neustadt. Bereits 2019 habe der Ortsbeirat auf Initiative der SPD eine umfassende Reinigung der Brücke, insbesondere die Entfernung der Graffiti und die Reinigung der Beleuchtung gefordert, so Klein. Zudem solle die Brücke neu gestrichen werden. „Seit diesem Beschluss ist leider nichts passiert.“ Stattdessen seien neue Stolperfallen hinzugekommen: Schäden an einer der Treppen und höhere Kanten zwischen den Steinen beeinträchtigen die Barrierefreiheit. „Das Gründezernat hat die Grüne Brücke über Jahre hinweg vernachlässigt“, kritisiert Klein. Die SPD-Fraktion fordert vom zuständigen Dezernat Transparenz über den Umfang der geplante „weitreichende Sanierung“ der Grünen Brücke.

Aus der Sicht von NABU Mainz und Umgebung – die Naturschützer haben mit der Stadt eine Patenschaftsvereinbarung zur Pflege der Beete auf der Grünen Brücke geschlossen – ist die Situation rund um das Bauwerk alles andere als rosig, oder zumindest naturfreundlich: „Die Grüne Brücke ist leider immer wieder Opfer von Schmierereien. Auch nach der Entfernung der Graffitis 2014 dauerte es nicht lange, bis die ersten Schmierereien wieder zu sehen waren“, sagt Torsten Collet, stellevertretender Vorsitzender auf Nahfrage von Journal LOKAL. „Auch Müll findet sich immer wieder auf der Grünen Brücke, den wir bei unseren ehrenamtlichen Pflegeeinsätzen entfernen.“ Es gebe auf der oberen Ebene leider auch nur einen Abfalleimer.

Der NABU bedauert, dass es leider nicht möglich gewesen sei, über das Städtebauförderprogramm Soziale Stadt das Kunstwerk Grüne Brücke aufzuwerten und die Gelder für die notwendigen Sanierungen einzusetzen.