LAUBENHEIM – Seit 5. September 2024 ist Norbert Riffel als Laubenheimer Ortsvorsteher im Amt. „Vorher ging wenig. Seine Bilanz: total nackt“, resümierte Matthias Keil, Präsident der Schwarzen Gesellen Laubenheim, jetzt beim vergnüglichen Sturm auf die Ortsverwaltung. Die Schwarzen Gesellen rotteten sich zunächst mit den Ulkern und vielen weiteren Fastnachterinnen und Fastnachtern im Laubenheimer Park zusammen, um sich dann in Richtung Ortsverwaltung auf den Weg zu machen. Den „Zug der Desillusionierten und Enttäuschten“ führten die Mainzer Guggemusiker „Die Rhoirevoluzzer“ an, die mit schmissigen Hits wie „In the End“ von Linkin Park sowie „Traum von Amsterdam“ und „Bella Ciao“ für gute Stimmung sorgten.
Zunächst blickten SGL-Präsident Keil, Ulker-Präsident Uwe Merz und weitere Närrinnen und Narren im Park auf die Laubenheimer Politik und den früheren Ortsvorsteher Gerhard Strotkötter zurück. „Der lange Mann, der Erfinder des Nichtstuns und des Stillstands“, sei „nach langem Ringen nach 15 Jahren aus dem Amt gejagt“ worden. Keil: „Ich muss sagen: Besser geworden ist es nicht.“ Ein Kritikpunkt: „Die Laubenheimer Mitte is e Schand, das weiß ein jeder hier im Land.“ Sein Resümee: „Der Norbert steht nur in der Eck’, dieser Norbert, der muss weg!“ Und: „Norbert, hör’ jetzt einmal her: Wann stoppst du den Flugverkehr?“
Durch den Laubenheimer Park, die Talstraße und die Hans-Zöller-Straße ging es bis zur Ortsverwaltung am Longchamp-Platz, wo vor der Kita Glühwein und Würstchen als Stärkung lockten. Bis an die Zähne bewaffnet, hatten Ortsvorsteher Norbert Riffel und sein Ortsbeirat am Eingang der Ortsverwaltung einen Verteidigungswall errichtet. Die Angreifer wiederholten ihre Anklagepunkte. „Alle Lkw fahren rum/ durch unser schönes Laubenum. Und Norbert steht nur in der Eck’,/ dieser Norbert, der muss weg!“ Und: „Die Hall’ am Ried lässt auf sich warten/ Norbert, greif’ endlich zum Spaten!“ Auch die Seenlandschaft am Wilhelm-Spies-Haus war ein Thema. Es folgte ein schöner Angriffstanz von elf Kitakindern, die als Piratinnen und Piraten verkleidet waren. Dafür gab es viel Beifall. Der anschließende Angriff der Narrenschar war kurz und schmerzlos. Im Handumdrehen wurde die Ortsverwaltung erobert, Ortsvorsteher Norbert Riffel wurde ins Schandholz gelegt. Es folgte die Verlesung der elf närrischen Paragrafen, etwa: „Alle Närrinnen und Narren stehen unter dem Kommando von Prinz Karneval“. Bis Aschermittwoch hat Gott Jokus nun auch in Laubenheim das Sagen.
Oliver Gehrig