
HAMÜ – Die historische Ostein-Unterführung, die HaMü mit der Neustadt verbindet, wird zwischen 2028 und 2031 ersetzt und als stützfreie Stahlkonstruktion realisiert. Das ging aus dem Beleuchtungskonzept hervor, das in der Sitzung des Ortsbeirats von HaMü vorgestellt wurde und dem das Gremium zustimmte. Darin entwarf das Lichtplanungsbüro Lunalicht unter anderem das Deckeneinbauleuchten in drei Reihen: eine über der Fahrbahn sowie insgesamt zwei über den beiden Geh- und Radwegen.

Zuweisung konkreter Flächen, Gestaltung des Raumes auch mit Leerflächen: Die Gestaltung hat das beauftragte Lichtplanungsbüro vorgestellt. Quelle: Präsentation Lichtarchitektur Lunalicht
Die Wände der Unterführung sollen illuminiert werden, um Graffitikunst Raum zu bieten. Ohne eine bewusste, attraktive Gestaltung würden die Wände im unbehandelten Zustand in kürzester Zeit dem Vandalismus unterliegen, so die Vorlage. Ins Protokoll aufgenommen wurde der Hinweis der CDU-Fraktion auf zahlreiche Taubennistplätze, die künftig die neue Galerie durch Taubenkot verschmutzen könnten.

Lebhaft diskutierte der Ortsbeirat den Bebauungsplanentwurf „Schützenhaus Fort Gonsenheim“, bevor die Mitglieder die Vorlage mehrheitlich mit acht Stimmen bei drei Enthaltungen der CDU sowie einer von der ÖDP befürworteten. Der Bauleitplan wurde erheblich geändert. Hintergrund waren die Verzögerungen durch denkmalpflegerische Maßnahmen auf dem Baugebiert. Statt der bisherigen Planung von etwa 70 Wohneinheiten sollen künftig 126 entstehen.
Die Gebäude, ursprünglich zweigeschossig geplant, werden nun zwei bis vier Geschosse umfassen, verteilt auf acht Baukörper. Eine Tiefgarage wurde aus Kostengründen gestrichen. Dafür sind etwa 70 oberirdische Parkplätze vorgesehen. Der geplante Spielplatz entfällt mit Verweis auf nahegelegene Spielplätze.

CDU-Fraktionssprecherin Jutta Lukas äußerte Bedenken zu den Änderungen. „Einige der Gutachten sind bis zu zehn Jahre alt und berücksichtigen die veränderten Rahmenbedingungen nicht ausreichend.“ Die gestiegene Wohnraumverdichtung und die Reduzierung von Grünflächen seien potenzielle Konfliktquellen. Auch die geplante Parkplatzsituation könnte problematisch werden.
Kritik gab es zudem an der Flächenausweisung als Ausgleichsmaßnahmen in den Stadtteilen Drais und Finthen. Die Fraktionssprecherin der SPD, Kathleen Herr, erinnerte daran, dass die Entsiegelung von Schulhöfen, die seit acht Jahren aussteht, zur Entlastung beitragen könne. Gleichzeitig betonte Robert Herr (SPD) die Dringlichkeit, neuen Wohnraum zu schaffen. „In HaMü ist dies vermutlich die letzte Chance, Wohnraum zu schaffen.“
Diese Position wurde von den Grünen und der Linke-Vertreterin Christin van den Boom unterstützt. Sie hob die große Bedeutung von sozialem Wohnungsbau bei diesem Projekt hervor. Dr. Martin Panthöfer (FDP) lobte das Energiekonzept des Plans, das auf klimafreundliche Geothermie setzt.