Start Politik Haushaltsdebatte in Guntersblum Ein Blick auf die finanzielle Zukunft der Gemeinde

Haushaltsdebatte in Guntersblum Ein Blick auf die finanzielle Zukunft der Gemeinde

Auf dem Friedhof in Guntersblum will der Gemeinderat acht neue Bänke installieren. Foto: Gregor Starosczyk-Gerlach

GUNTERSBLUM – Die Haushaltsberatungen in Guntersblum sind abgeschlossen, und der Gemeinderat hat den Finanzplan nach kompakt gehaltenen Beiträgen der Fraktionen von CDU, FWG und SPD einstimmig verabschiedet. „Das klingt geradezu fantastisch“, kommentierte Bürgermeisterin Dorothee Hientzsch (SPD). Im Gemeinderat wurden sowohl Erfolge als auch die Herausforderungen für die kommenden Jahre genannt. Wie Hientzsch ausführte seien die wichtigsten Projekte für 2024 und 2025 bereits nach ihrer Amtseinführung besprochen. Zuletzt haben die Verantwortlichen in mehreren Sitzungen des Haupt- und Finanzausschusses Investitionen und Einsparpotenziale identifiziert. Erfreulicherweise herrschte in vielen Punkten Konsens über die geplanten Maßnahmen, so die Bürgermeisterin. In 2025 rechnet die Gemeinde mit einem Haushaltsüberschuss von etwa 260.000 Euro. Doch die Prognosen für die kommenden Jahre bereiten Sorgen: Ein strukturelles Defizit zeichne sich ab. Der Finanzhaushalt weist bereits jetzt ein Minus von 2,47 Millionen Euro aus. Wesentliche Ursachen sind hohe Umlagen an den Landkreis und die Verbandsgemeinde (insgesamt 3,6 Millionen Euro) sowie steigende Kosten für Pflichtaufgaben. Bei Steuereinnahmen von etwa 4,5 Millionen Euro bleib Guntersblum ein Gestaltungsraum von 900.000 Euro. Ohne Einmaleffekte wie den Verkauf des Gemeindeeigentums in der König-Etzel-Straße bleibt die finanzielle Lage angespannt. Um langfristig finanziell stabil zu bleiben, müssen neue Einnahmequellen erschlossen oder Ausgaben reduziert werden. Die Verwaltung und der Gemeinderat stehen vor der Aufgabe, in den kommenden Monaten geeignete Maßnahmen zu identifizieren. So soll sie unter anderem die Wiederaufnahme der Schlüsselzuweisung für zentrale Orte (300.000 Euro) prüfen lassen. Das Geld wäre wichtig, für die Projekte wie die Sanierung der Gemeindestraßen, die Guntersblum trotz knapper Kassen angehen will. Positiv: Die Grundsteuer konnte bislang stabil gehalten werden. Doch angesichts steigender Kosten und ungewisser Einnahmen bleibt abzuwarten, ob dieser Kurs auch in Zukunft beibehalten werden kann.

Unverändert im Ort bleibt die Glasentsorgung, an den bekannten Glascontainer-Standplätzen: der Gemeinderat bewilligte die Vertragsverlängerung. Ermächtigt wurde die Verwaltung auch mit der Ausschreibung und der abschließenden Auftragsvergabe für die PV-Anlagen im DGH sowie der Kita „Zukunftswerkstatt“ zu. Verschoben in den Ausschuss wurde hingegen die Beratung über die Beschaffung eines Elektrofahrzeuges für den Bauhof.

Gregor Starosczyk-Gerlach