NIEDER-OLM – „Wir leben in friedlichen Zeiten, in wirtschaftlicher Sicherheit, klimatisch gemäßigt“, formuliert Mechthild Hubrich, um im gleichen Atemzug die Anfälligkeit dieses Zustands zu hinterfragen. Und Sylvia Catharina Hess führt aus: „Wer diese Ausstellung besucht, darf einen Blick ins Paradies werfen, sollte jedoch Behutsamkeit mitbringen.“ Beide Künstlerinnen haben sich auf den Weg gemacht, die Zerbrechlichkeit von Mensch und Natur abzubilden, Hess durch Gemälde, Hubrich mit Skulpturen. Die Ergebnisse ihrer Arbeiten sind demnächst in der Schmiede Wettig, Nieder-Olm zu sehen.

Sylvia Catharine Hess ist Autodidaktin und seit 2007 als freischaffende Künstlerin tätig. Durch die Mitgliedschaft im Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler ist sie als professionelle Künstlerin anerkannt. In ihrem neuen Werkzyklus „Zerbrechliche Paradiese“ malt sie mit Acryl auf Leinwand zarte Szenen aus der Natur. Sie zeigt ausdrucksstarke Schnappschüsse aus dem Leben: Paare, eine fürsorgliche Mutter mit kleiner Tochter, sehnsüchtig Ausschau haltende Kinder. Aber auch Blicke durch geöffnete Türen in menschenleere Zimmer, die wie Traumszenen anmuten. Hess lebt in Ingelheim und auf der Kanareninsel La Palma, wo sie regelmäßig in der Galerie „Avenida 17 – Ort der schönen Künste“ ausstellt.
Auch Mechtild Hubrich ist freischaffende Künstlerin. Sie studierte in Mainz und Ottawa/Canada und setzt sich seit über 20 Jahren mit dem Thema „Akt“ zeichnerisch und figurativ, auseinander. Fasziniert von deren besonderer Haltung hat sie sich für diese Ausstellung auf die Darstellung der fragilen Anmut von Tänzern konzentriert. „Die Kombination aus Anmut und Zerbrechlichkeit schafft eine tiefere Dimension im Tanz“, sagt sie im Gespräch mit dieser Zeitung.
Es wird sicherlich spannend sein zu beobachten, wie sich beide Künstlerinnen dem Thema „Zerbrechliche Paradise“ mit unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksformen nähern und mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Beide Künstlerinnen sind Mitglieder des Nieder-Olmer Vereins „Glockwerks Lichte Kunstprojekte“, der die Ausstellung „Zerbrechliche Paradiese“ mit einer Vernissage am 4. April, 19.00 Uhr in der Kulturschmiede Wettig eröffnet. Dort ist sie auch am 4./5. Und 12./13. April von 14.00 bis 18.00 Uhr zu sehen.
Ulrich Nilles