Start Mainz-Laubenheim Wollen 63er wieder haben

Wollen 63er wieder haben

LAUBENHEIM – In der jährlichen Polizei-Statistik ist Laubenheim eher unauffällig unter den Stadtteilen. Festgestellt wurde eine geringe Kriminalitätsrate, doch was den Vandalismus betrifft, so hat sich in den letzten Monaten doch einiges Üble getan. Das Zöllerkreuz wurde nach dreimaliger Beschädigung abgesägt, der Korpus zerstört, in die Grundschule sind Täter eingebrochen und haben unter Verwendung verfassungswidriger Symbole Sachbeschädigung begangen, am Bahnhof hat man Glasscheiben zerstört, Wände beschmiert und einen Fernseher abgestellt. Ganz zu schweigen von der Zerstörung von Fenstern in der evangelischen Kirche. Das Umwelt-Team mit Wolfgang Stampp (SPD) als Sprecher, das vierzehntäglich die Gemarkung säubert, hat eine neue Qualität der Vermüllung an der Nato-Rampe vorgefunden. Dort erwarteten die freiwilligen Helfer Abfall aller Art, etwa Renovierungsmüll und ein Rasenmäher mit gefülltem Tank. Bauschutt und Autoreifen sind an der Tagesordnung, aber erstmals musste das Team unvollendet abbrechen, da der LKW voll beladen war. Das Wiegen an der Deponie brachte das traurige Rekordergebnis von 520 Kilo.

Nur: Wie soll man damit umgehen? Der Ruf nach mehr Polizeipräsenz schmeckte sowohl FDP und als den Grünen nicht. Christian Hecht (FDP) hält die SPD für „etwas blauäugig“ und hatte Zweifel an der Wirksamkeit solcher Maßnahmen. Gabriele Müller (Grüne) sagte: „Die Grünen werden sich zu diesem Antrag ebenfalls enthalten, weil mehr Polizei die Missstände nicht beheben kann. Wir denken, dass es andere Wege geben sollte.“ Präventiv wirken, die Öffentlichkeit aufmerksam machen und in Zusammenarbeit mit der Polizei Projekte umsetzen, das ist hier die Idee. Die ÖDP enthielt sich ebenfalls.

Weitere Kritik am neuen Fahrplan wurde laut in einem weiteren Antrag, den alle Fraktionen mittrugen. SPD-Fraktionssprecher Wolfgang Stampp sagte: „Es kann nicht sein, dass die 64 nicht ganztags fährt, dass die 76 sonntags gar nicht fährt und dass Laubenheim-Ost abgehängt wird.“ Die Vorschläge aus einer neuerlichen Sitzung der entsprechenden Arbeitsgruppe seien allerdings nur der erste Teil. Die Stadt müsse auch über eine andere Linienführung nachdenken, die Linie 63 sei in keiner Weise kompensiert, sagte Franz Horak (Grüne).