HECHTSHEIM/EBERSHEIM – Ende Mai 2019 bezog die gerade neu gewählte Ortsvorsteherin von Mainz-Hechtsheim, Tatiana Herda Muñoz (SPD) Stellung zu ihren politischen Vorhaben in den kommenden fünf Jahren (siehe Juli-Ausgabe von Journal Lokal). Eines ihrer Themen war der angespannte Wohnungsmarkt in Hechtsheim.
„Als Ortsvorsteherin habe ich auf den Wohnungsmarkt formal keine Einflussmöglichkeit. Sehr wohl kann ich als Sprachrohr fungieren und frühzeitig in die Planungen und Beschlüsse seitens der Stadt einbezogen werden.“
Kaum ausgesprochen ergab sich dazu eine erste Gelegenheit. Michael Ebling (SPD) äußerte sich nämlich am 19. Juni 2019 anlässlich der Bekanntgabe seiner erneuten Kandidatur als Oberbürgermeister zur Wohnraumsituation in Mainz. Er machte den Vorschlag, „auf einer großen Fläche zwischen Hechtsheim und Ebersheim, stadtauswärts links der Rheinhessenstraße, Wohnbebauung und damit einen neuen Stadtteil zu ermöglichen.“ Weiter heißt es dazu in seiner Pressemitteilung vom 26. Juni 2019, das neue Wohnquartier solle ein sozialer und ökologischer Modellstadtteil werden.
Muñoz und die Hechtsheimer SPD-Fraktion begrüßten diesen Vorschlag. Sie sehen in ihm eine gute und nachhaltige Perspektive für den Wohnungsbau in Mainz und kündigten an, den weiteren Prozess konstruktiv-kritisch zu begleiten.
Mit Ebling ist sich die Stadtteilvertretung darin einig, dass
- der Stadtteil ein ‚Null-Emissions-Quartier’ mit beispielhafter ökologischer Bebauung werden soll
- dafür keine neue Straße gebaut werden muss
- die Verlängerung der Straßenbahn nach Ebersheim erforderlich ist und
- der Radverkehr im Zuge einer Verkehrswende mit bedacht wird.
Im Idealfall werden die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen jetzt schon mitgedacht, um so ein ausgewogenes und modernes Wohngebiet umzusetzen.
Muñoz freut sich über die Zusammenarbeit zwischen Hechtsheim und der Stadtverwaltung und geht in ihren Überlegungen noch einen Schritt weiter: In einem Ballungsraum von europäischem Rang wie dem Rhein-Mainz-Gebiet dürfe „Zukunftsplanung nicht an den Gemeindegrenzen enden. Stadt und Landkreis sollten mehr gemeinsam planen“, so ihre Zukunftssicht.
Man darf gespannt sein über die weitere Stadtentwicklung im Raum Mainz.
Ulrich Nilles