HOFHEIM – Der Main-Taunus-Kreis (MTK) verbraucht seinen eigenerzeugten Strom zukünftig selbst und spart damit signifikant Energiekosten. Insgesamt 25 Photovoltaikanlagen und neun Blockheizkraftwerke (BHKW) betreibt der Kreis an seinen Schulen. Der so erzeugte Strom wurde bereits direkt vor Ort verbraucht. Die nicht benötigte Energie jedoch wurde bislang ins öffentliche Netz eingespeist.
„Dabei haben wir aber immer draufgezahlt. Denn die Einspeisevergütungen für Strom aus BHKW und neu errichteten Photovoltaikanlagen sind deutlich geringer, als der Strompreis der Energieversorger für unsere übrigen Liegenschaften“, erläutert Kreisbeigeordnete Madlen Overdick. „Das brachte unseren Klimaschutzmanager auf die Idee, so viele unserer Liegenschaften wie möglich mit unserem eigenerzeugten Strom zu versorgen.“. Ein Bilanzkreismodell sollte dabei helfen.
Die Süwag übernahm die Entwicklung. Marius Dittert, Leiter Vertrieb Kommunen bei der Süwag, erläutert: „Aus den Energiemanagementdaten des Kreises und unseren eigenen Messungen haben wir eine Abrechnungsdienstleistung für die sogenannte Eigenstromversorgung entwickelt. Damit können wir die verbrauchten Strommengen kaufmännisch eindeutig den einzelnen Liegenschaften zuweisen und sie entsprechend abrechnen“. Die Differenz zwischen den Kosten für den selbst erzeugten Strom (inklusive Abgaben, Umlagen und Steuern) und den Strombezugskosten wird dem Main-Taunus-Kreis gutgeschrieben. Allein für das Jahr 2018 kann der Main-Taunus-Kreis laut Dittert mit einer Gutschrift von 10.000 Euro oder mehr rechnen.
Für Overdick ist das ein großer Erfolg: „Mit dem Bilanzkreismodell gewährleisten wir nicht nur langfristig die Wirtschaftlichkeit unserer Erzeugungsanlagen, sondern unterstützen die Energiewende hier in unseren Kommunen.“
Das Modell ist in seiner Größenordnung bislang wohl bundesweit einmalig und auch auf andere Landkreise und Städte übertragbar. Daher wurde es eingereicht für den Wettbewerb „So machen wir’s“ des Bündnisses „Hessen aktiv: Die Klima-Kommunen“.
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