FINTHEN – Lange mussten die rund 70 Gäste warten, aber dann kam er doch noch vorbei: Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) war Ehrengast beim „Herbstlichen Bürgerempfang“ der Finther SPD im Atrium-Hotel. „Ich komme mit Gottes Segen“, sagte Schweitzer, der direkt vom Katholikentag aus Speyer angereist war und damit seine einstündige Verspätung entschuldigte. „Ihr macht im Ortsbeirat eine sehr gute Arbeit, lieber Manfred“, sagte Schweitzer an die Adresse von Ortsvorsteher Manfred Mahle gerichtet zu Beginn, bevor er sich den landespolitischen und bundespolitischen Themen zuwendete. Schweitzer sprach von einem Grundkonsens der demokratischen Parteien für einen fairen demokratischen Wettbewerb. Er unterstütze Bundeskanzler Olaf Scholz. „Er hat die Führungsaufgabe“, betonte Schweitzer unter Beifall. Es sei ein Privileg für ihn, als neuer Ministerpräsident in eine Kette mit Malu Dreyer, Kurt Beck und Rudolf Scharping gestellt zu werden. Wichtige landespolitische Themenfelder seien eine starke Bildung und die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in ganz Rheinland-Pfalz, betonte der Ministerpräsident, der sich „für Macher“ und „gegen Motzer“ aussprach.
Zuvor hatten die Finther SPD-Vorsitzenden Yasmine Koch und Marco Geraci die Gäste begrüßt, darunter die Mainzer SPD-Vorsitzenden Jana Schmöller und Ata Delbasteh, den Bundestagsabgeordneten Daniel Baldy, den früheren Landtagsabgeordneten Klaus Hammer und den neuen Lerchenberger Ortsvorsteher Alper Kömür. Beide gingen auf die erfolgreiche Kommunalwahl ein, die für Finthen die Wiederwahl von Ortsvorsteher Manfred Mahle brachte. Zudem ist die SPD mit vier Sitzen die stärkste Kraft im neuen Ortsbeirat.
Der alte und neue Ortsvorsteher Manfred Mahle nannte einige offene Themen, die den Ortsbeirat weiter beschäftigen. Dazu zählen die geplante Bürgerbeteiligung für die neue Finther Ortsmitte, die Erneuerung der Autobahnbrücke an der Römerquelle, mehr Sitzmöglichkeiten für den Rodeneckplatz, mehr Verkehrssicherheit an der Kreuzung Katzenberg/Drais, die Schaffung von mehr fußgängerfreundlichen Straßen und sichereren Radwegen sowie der geplante Fußgängerüberweg am Tegut auf dem Katzenberg. Ein großer Wunsch ist der Bau einer Wettkampf gerechten Sporthalle in Finthen. „Der frühere CDU-Sportdezernent hat die Draiser Sporthalle verwirklichen lassen, obwohl die Draiser viel weniger Sportvereine als wir haben“, sagte Mahle zurückblickend. „Es hängt wohl doch davon ab, wer an der Macht ist.“ Die ÖPNV-Verbindung Layenhof-Römerquelle soll verbessert werden, im Frühjahr 2025 soll es einen Seniorennachmittag geben. Auch der Finther SPD-Fraktionssprecher Alexander Chatzigeorgiou stellte sich kurz vor. Seine Steckenpferde seien die Themen Layenhof und Landwirtschaft.
Glückwünsche, Urkunde und Nadel gab es für Horst Kipan, der seit 50 Jahren Mitglied bei den Sozialdemokraten ist. Für die musikalische Umrahmung des Herbstempfangs sorgte die aus der Ukraine stammende „Early Bird Family Band“ mit Hits wie „Don’t worry, be happy“ und „Get your Kicks on Route 66“.
Oliver Gehrig
