MAIN-TAUNUS-KREIS – Angesichts steigender Corona-Zahlen ruft der Main-Taunus-Kreis an die Bürgerinnen und Bürger zum Einhalten von Hygiene- und Abstandsgeboten auf. Wie Landrat Michael Cyriax und Kreisbeigeordnete Madlen Overdick mitteilen, beobachtet das Gesundheitsamt die Entwicklung intensiv, es gebe aber zumindest im Augenblick keine Grundlage für verschärfte Maßnahmen. „Wir haben aber die Entwicklung im Blick und werden handeln, wenn es nötig ist“, so Cyriax. „Für alle aber gilt nach wie vor: Rücksicht nehmen, Verantwortung zeigen.“
Overdick hob die Bedeutung von Hygiene- und Abstandsgeboten hervor: „Jeder kann damit einen Beitrag leisten, sich, andere und die Gesellschaft zu schützen“. Masken tragen, regelmäßiges Händewaschen und vor allem einen Abstand von mindestens 1,50 Meter zu halten seien wichtige Mittel zur Eindämmung von Corona. Im öffentlichen Raum dürften sich nicht mehr als zehn Personen versammeln – es sei denn, sie gehören zu einem oder zu zwei verschiedenen Hausständen. In Bus und Bahn, wo die Abstandsgebote nicht eingehalten werden könnten, sei das Maskentragen Pflicht.
Am 03.09. hatte die so genannte Inzidenz – die Zahl von 50 Neuerkrankten auf 100.000 Einwohner – die 20-er Marke überschritten. Die Regelungen des Landes Hessen sehen vor, dass ab dieser Schwelle die Entwicklung verstärkt analysiert wird und die Kreise prüfen, ob konkrete Maßnahmen nötig sind. Solche Einschränkungen seien aber, so Cyriax und Overdick nach einem Treffen mit dem Gesundheitsamt, anderen Fachämtern und dem Staatlichen Schulamt, derzeit nicht nötig.
Die Neuinfektionen bei Corona in den vergangenen Wochen traten dem Kreis zufolge überwiegend bei Reiserückkehrern auf, aber auch bei MTK-internen Kontakten. Bei denen, die sich im Kreis angesteckt hätten, sei die Infektionsquelle aber in der Mehrzahl der Fälle in der eigenen Familie gewesen, wo keine Masken getragen und naturgemäß keine 1,50 Meter Abstand eingehalten würden. Bei der großen Mehrheit der Infizierten verlaufe die Krankheit milde.
Wie Cyriax unterstreicht, gebe es bislang keinen speziellen Infektionsherd („Hotspot“), auch nicht an den Schulen. In den vergangenen sieben Tagen seien insgesamt fünf Schüler erkrankt, „angesichts von fast 30.000 Schülern im Kreis insgesamt ist das eine ziemlich geringe Zahl“. In nur einem der Fälle habe der Verdacht bestanden, dass der Schüler sich in der Schule infizierte. Das alles zeige, so Cyriax weiter, dass die bisherigen Eindämmungsstrategien an den Schulen gegriffen hätten. Für eine allgemeine Maskenpflicht gebe es derzeit keine Grundlage. Der Landrat dankte den Lehrern und Schülern, die sich an die Corona-Regeln hielten. Das sei eine große Herausforderung, aber es trage zur Gesundheit an den Schulen bei.
Dr. Johannes Latsch