KASTEL/KOSTHEIM – Die Planungen zum Bau eines gemeinsamen Bürgerhauses für Kastel und Kostheim nehmen konkrete Formen an. 2023 soll der Neubau auf dem Todte-Grundstück nahe der Bahntrasse in der Kostheimer Landstraße 23 fertiggestellt sein und in Betrieb gehen, teilte der Wiesbadener OB Sven Gerich den beiden Ortsbeiräten in einer nicht öffentlichen Sitzung jetzt mit. Die Baukosten sollen rund 12 Millionen Euro betragen. Darin nicht eingerechnet sind die Herstellung der Außenanlagen und die Entsorgung der Altlasten. Die Kosten des im Juli beginnenden Architektenwettbewerbs belaufen sich auf 400.000 Euro. „Diese Mittel stehen im Haushalt zur Verfügung“, betonte Gerich.
Kernstück des neuen Bürgerhauses ist der 800 Quadratmeter große Saal, der mehrfach teilbar ist. Hinzu kommen das 180 Quadratmeter große Foyer, zwei Clubräume a je 100 Quadratmeter, zwei Kegelbahnen, die Wohnung des Hausmeisters sowie Flure, Teeküchen, sanitäre Anlagen und Abstellräume. Im Außenbereich stehen 180 Parkplätze zur Verfügung. Der Neubau kann von etlichen Vereinen und Organisationen genutzt werden. Die Hausaufgabenhilfe, der VdK Kastel-Amöneburg, die AWO, die VHS-AKK und der Proberaum des Musikvereins Concordia Kostheim haben hier Platz. OB Gerich sicherte weiter zu, dass die beiden Stadtteilbibliotheken von Kastel und Kostheim hingegen weiter in den beiden Ortskernen bleiben. Das war eine wesentliche Forderung der Ortsbeiräte, für die sich vor allem Marion Mück-Raab (AUF Kostheim) stark gemacht hatte. „Wir hätten gerne eine gescheite Beschallungs- und Beleuchtungsanlage“, fordert der Kostheimer Ortsvorsteher Stephan Lauer (CDU). „Das sollte bei einem Neubau drin sein.“ Der weitere Zeitplan: Der Architektenwettbewerb soll im März 2019 abgeschlossen sein. Im ersten Halbjahr 2020 besteht dann Planungsrecht. Baubeginn ist 2021, die Bauzeit beträgt zwei Jahre, sodass 2023 mit der Fertigstellung des neuen gemeinsamen Bürgerhauses zu rechnen ist.
Die beiden alten Bürgerhäuser stammen aus den Jahren 1962 (Kastel) und 1970 (Kostheim). Sie sind stark sanierungsbedürftig und teilweise nicht behindertengerecht. Die Sanierungskosten werden auf rund 7 Millionen Euro geschätzt, sodass sich die Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung im Dezember 2015 in einem Beschluss für einen gemeinsamen Neubau ausgesprochen hatte. Die beiden alten Bürgerhäuser sollen abgerissen werden und einer Wohnbebauung weichen. Das soll in Kastel federführend von der Wiesbadener Wohnbaugesellschaft GWW und in Kostheim von einem privaten Investor abgewickelt werden. „Die GWW wäre okay, einem privaten Investor würde ich dagegen nicht zustimmen“, betont Ortsvorsteher Lauer. Der Rewemarkt und der Aldimarkt, die sich jetzt noch auf der Neubaufläche befinden, sollen an den Gückelsberg nahe der Polizei umziehen. Nachdem die Ortsbeiräte angehört wurden, sollen sich jetzt noch die Vereine zu den städtischen Plänen äußern.