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E-Carsharing im Zukunftsquartier Stadtwerke bieten Anwohnern eine Ladesäule – samt Opel Corsa E zum Ausleihen

Von links: Hans-Peter Scheerer, Maik Landwehr und Torsten Regenstein an der Ladestation - Foto: Stadtwerke Rüsselsheim

RÜSSELSHEIM – Mal eben einen Opel Corsa E ausleihen, um damit elektrisch zum Einkaufen zu fahren, vielleicht auch einen Ausflug zu unternehmen: Diese Möglichkeit haben jetzt die Bewohner im „Horlache-Park“, das für das Forschungsprojekt „Quartier der Zukunft“ ausgewählt worden ist. In dem digital vernetzten Wohngebiet in Haßloch-Nord gibt es jetzt eine Carsharing-Station, verbunden mit einer Elektroladesäule. Die Ladestation ist die erste im öffentlichen Straßenraum von Rüsselsheim am Main und steht über das Quartier hinaus für alle E-Fahrzeuge zur Verfügung steht.

Ursprünglich geplant war nur eine Ladesäule. Denn in Interviews haben sich viele Bewohner aber auch ein E-Carsharing-Angebot gewünscht. „Das haben wir gerne aufgegriffen“, sagte Maik Landwehr, Bereichsleiter Digitaler Service der Stadtwerke, der das seit April 2018 laufende und auf drei Jahre ausgelegte Forschungsprojekt leitet. Unterstützt wird das rund 3,8 Millionen Euro teure Programm, das die Stadtwerke mit vier Partnern aus Wissenschaft und Technik betreiben, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

„Dass es eine Anpassung an die Bedürfnisse vor Ort gegeben hat, unterscheidet uns als lokaler Partner vor Ort von den großen Anbietern unterscheidet“, sagte Hans-Peter Scheerer, Geschäftsführer der Stadtwerke Rüsselsheim. „Wir sehen uns auch als Motor von zukunftsgerichteter Infrastruktur“, erläutert Scheerer das unternehmerische Selbstverständnis. Beim immer wichtiger werdenden Thema Digitalisierung „wollen wir das Feld nicht großen Digitalkonzernen überlassen, sondern unsere eigenen Erfahrungen mit dieser Technologie sammeln.“

Als Infrastrukturdienstleister wollen die Stadtwerke, die ohnehin schon für das Rüsselsheimer Glasfasernetz verantwortlich sind, an den Diensten und Geschäftsfeldern partizipieren, die mit einer Smart City verbunden sind. Überhaupt erwartet Scheerer eine zunehmende Verschiebung von Umsätzen aus dem klassischen ins digitale Geschäft.

Den Corsa E, den im Zusammenspiel mit der Opel GmbH und Auto-Jacob zur Verfügung gestellt wird, können zunächst nur die Bewohner des Quartiers ausleihen. Für maximal einen Tag können sie das Fahrzeug mittels einer App buchen. Wobei ihnen die Kosten zwar angezeigt werden, sie aber eine Gutschrift in gleicher Höhe bekommen. „So wollen wir deutlich machen, dass das Carsharing auf Dauer nicht kostenlos sein wird“, erklärte Landwehr. In den nächsten Monaten geht es darum, die Akzeptanz des neuen Angebots festzustellen. Deshalb startet der Service, betrieben vom Frankfurter Elektro-Carsharing-Spezialisten Mobileeee, mit lediglich einem Fahrzeug.

Opel Deutschland-Chef Andreas Marx kommentiert: „Das Quartier der Zukunft ist ein spannendes Projekt, das wir gerne unterstützen. Hier werden wichtige Erfahrungen für die Mobilität der Zukunft gesammelt. Der Corsa-E ist genau das richtige Produkt für das urbane Umfeld – schick, vollgepackt mit innovativen Technologien und Sicherheitsfeatures und mit einer Reichweite von bis zu 337 Kilometer nach WLTP absolut alltagstauglich.“

Lobend äußert sich Torsten Regenstein, Geschäftsführer der Rüsselsheimer gewobau, die Vermieterin von rund der Hälfte der Wohnungen in dem Quartier ist. Das Unternehmen habe zehn E-Autos in seinem Fuhrpark: „Wir wollen auch in Zukunft gerne unseren Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit leisten.“

Anwohner Luca Karger freut sich über das Angebot: „Jetzt bin ich gespannt, inwiefern das dann in der Umsetzung funktioniert.“ Karger ist einer von drei von den Stadtwerken geschulten „Zukunftverstehern“, die als Ansprechpartner im Quartier fungieren.

Jürgen Gelis