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Erinnerung an einen vergessenen Feiertag

MAINZ – Am 17. Juni 1953 kam es in der damaligen DDR zu landesweiten Demonstrationen, Streiks und Protesaktionen, die von der Sowjetarmee blutig niedergeschlagen wurden. 34 Menschen verloren dabei ihr Leben.
Noch im selben Jahr erklärte der Bundestag den 17. Juni zum Tag der deutschen Einheit und zum gesetzlichen Feiertag. Als die deutsche Einheit am 3. Oktober 1990 tatsächlich vollzogen wurde, war der 17. Juni als Feiertag absolet geworden. In der breiten Öffentlichkeit ist der 17. Juni weitgehend in Vergessenheit geraten, wenngleich er staatlicher Gedenktag geblieben ist, der an die Opfer der sozialistischen Diktatur in der DDR erinnert.

Vor diesem Hintergrund legten Vertreter der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU auch am 17. Juni 2018 am Mauerstück an der Auffahrtsrampe zur Theodor-Heuss-Brücke in Mainz im Rahmen einer kurzen Gedenkfeier einen Kranz nieder.
Nikolaus Poppitz, Landesvorsitzender der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung der CDU, erinnerte an die zahlreichen Opfer stalinistischer und sozialistischer Regime und schlug dabei den Bogen vom Jahr 1953 bis in die Gegenwart. Dabei kritisierte er unter anderem, dass die Stadt Trier eine Marx-Statue aufgebaut hat, die sie sich von der kommunistischen Partei Chinas hat schenken lassen. „Wir erleben einen amerikanischen Präsidenten, die internationale Verträge reihenweise kündigt“, führte Poppitz weiter aus. Auch Russlands Präsident Putin geriet in Kreuzfeuer der Kritik, da er die Grenzen seiner Nachbarstaaten mit Gewalt verschieben lasse.

In diesem Jahr kommt der 50. Jahrestag der Sprengung der Leipziger Universitätskirche St. Pauli vom 30. Mai 1968 hinzu. Die Vernichtung des Gebäudes hatte die SED-Stadtverwaltung aus stadtplanerischen Gründen angeordnet. Daüber berichtete Barbara

Dieses Originalstück der Berliner Mauer steht an der Auffahrt der Theodor-Heuss-Brücke. Foto: Ralph Keim

Große. Die heute 70-Jährige kam in Leipzig zur Welt. Wegen eines Ausreiseantrags wurde sie zu Beginn der achtziger Jahre zu 30 Monaten Haft verurteilt. Nach 15 Monaten wurde sie von der Bundesrepublik Deutschland freigekauft.
Seit 1984 lebt sie in Mainz, wo sie als Tontechnikerin beim SWF beziehungsweise SWR beschäftigt war. „Die Montagsdemos des Jahres 1989 habe sich selbstverständlich am Fernseher miterlebt“, erzählte sie. „Den Mauerfall selbst habe ich aber erst einmal nicht mitbekommen, da ich mich zu dieser Zeit in den USA aufhielt.“ Erst in den neunziger Jahren besuchte sie erstmals wieder ihre Heimatstadt Leipzig.

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Seit ihrer ersten Ausgabe bin ich in verschiedenen Bereichen engagiert bei Journal LOKAL - die lokale Zeitung. Heute verantworte ich die Ausgaben "Mainz", „Mainz-Mitte“ und „Mainz-Mombach“. „Die lokale Berichterstattung ist für mich immer wieder etwas Besonderes, da man hier ganz nah an den Menschen ist“, möchte ich, Jahrgang 1964, meine Arbeit beschreiben. „Außerdem ist Mainz eine tolle Stadt mit einem tollen Umfeld.“