Start Gesellschaft Hoffnung nach Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Frieden

Hoffnung nach Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Frieden

OPPENHEIM – „Gemeinsam unterwegs. Strukturwandel in der Kirche“, unter diesem Motto hatte das Evangelische Dekanat Ingelheim-Oppenheim eingeladen zum Reformationsgottesdienst in der Katharinenkirche. Viele Mitwirkende gestalteten den feierlichen Abend, mit der Uraufführung einer Komposition von Andreas Hesping-Barthelmes als musikalisches Herzstück. Die Hoffnung auf Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Frieden hob Dekan Olliver Zobel in seiner Predigt hervor.

„Mit einem Kirchenbau zeigen sie den Menschen, dass sie da sind, dass sie für Gottes Botschaft eintreten und auf seine Hoffnung vertrauen wollen“, so der Dekan mit Blick auf den imposanten Kirchenraum der Oppenheimer Katharinenkirche zu Beginn der Predigt. Erst kürzlich von einer Fortbildungsreise des Dekanates zurückgekommen, berichtete er anschaulich von der Klarheit und Schönheit eines weiteren Gotteshauses: die Trinitatiskirche in Warschau, die Hauptkirche der Lutheraner in Polen, für deren Sanierung die kleine Minderheitengemeinde über 20 Jahre gesammelt und Zuschüsse organisiert hatte.

Die Besonderheit dieser Kirche sei, dass auch andere Gemeinden darin Gottesdienste feiern oder Konzerte veranstalten. Zudem werde moderne Technik genutzt, um Gottesdienste via Internet zu übertragen, was nicht nur von älteren Gemeindemitgliedern geschätzt werde.

Zahlreiche Gäste feierten gemeinsam den Dekanatsgottesdienst zum Reformationstag in der Oppenheimer Katharinenkirche. Foto: Bianca Leone

„Auch in unserer Kirche ist gerade einiges im Fluss“, spannte Olliver Zobel den Bogen zum Dekanat. „Wir müssen mit weniger Mitgliedern und Ressourcen rechnen.“ Doch gerade bei den kirchlichen und gesellschaftlichen Umbrüchen sollte die Hoffnung helfen, nicht den Kopf in den Sand zu stecken oder in blinden Aktionismus zu verfallen. „Die Seligpreisungen zu Beginn der sogenannten Bergpredigt im Matthäusevangelium beschreiben für mich die Grundzüge dieser Botschaft und dieser Hoffnung“, erklärte der Dekan.

Auch der Strukturwandel in der Kirche könne durch Offenheit und Ehrlichkeit gemeistert werden. Dazu zähle, dass es – neben notwendigen Kürzungen im Pfarrstellenbereich – auch eine Möglichkeit sei, das Gottesdienstangebot in den Regionen aufeinander abzustimmen oder moderne Kommunikationsmöglichkeiten einzusetzen. Auch die Konfessionen sollten künftig weiter zusammenrücken, Gebäude und Ressourcen gemeinsam nutzen. „Lass uns vertrauensvoll neue Wege gehen“, hieß es im Fürbittengebet, um Vorurteile zu überwinden und solidarischer zu handeln.

Große Anerkennung gab es für die meisterhaft dargebotenen musikalischen Beiträge. Viele Haupt- und Ehrenamtliche wirkten mit, darunter Dr. Katrin Bibiella an der Orgel, der Dekanatschor unter der Leitung von Dekanatskantor Giuliano Mameli, der Dekanatsposaunenchor unter der Leitung von Propsteikantor Ralf Bibiella sowie „BiHuN“, der Bläserkreis in Hessen und Nassau mit Landesposaunenwart Johannes Kunkel.

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