
VG NIEDER-OLM – IT-Infrastruktur, öffentliche Gebäude, Klimatisierung, Schwimmbadsanierung, Brandschutz und Feuerwehr: das sind einige Schwerpunkte aus dem Investitionsprogramm der Verbandsgemeinde (VG) Nieder-Olm ab dem laufenden Jahr. Eines der zentralen Bereiche ist die Modernisierung der IT-Systeme. Die Verwaltung plant, die Glasfaseranbindung zu optimieren und neue Datenmanagementsysteme einzuführen. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Cybersicherheit. Zudem fallen hohe Lizenzgebühren für Verwaltungsprogramme an (370.000 Euro). Eine neue Bürger-App soll die Kommunikation verbessern und kompatibel mit der VG-Homepage sein. Die einmaligen Kosten betragen rund 6.000 Euro.
Ein Großprojekt für mehrere Jahre bis 2029/30 ist die gestaffelte Sanierung des Schwimmbads. Mobile Umkleiden sollen den Betrieb während der Bauphasen ermöglichen. Neben Dachsanierung und Brandschutz stehen Verbesserungen der Lagerräume und Personalbereiche an. Die Gesamtkosten könnten bis zu zwölf Millionen Euro betragen, doch ein schrittweises Vorgehen soll den Haushalt entlasten. Eine Machbarkeitsstudie hat Modernisierungsvorschläge gemacht, endgültige Entscheidungen stehen noch aus.
Für die Feuerwehr sind weitere Anschaffungen vorgesehen, darunter zwei neue Löschfahrzeuge, eines für 450.000 und eines für 250.00 Euro. Mehrere Feuerwehrhäuser erhalten Notstromeinspeisungen. Zudem wird in Nieder-Olm eine zentrale Schlauchpflegeanlage erneuert. Reaktiviert wird nach 15 Jahren das modernere Sirenenwarnsystem. Ebenso stehen Investitionen in Feuerwehrhäuser an, beispielsweise in Jugenheim, wo der Bau in einem bis zwei Jahren beginnen soll. Die Bezirksregierung sei eingebunden, da die Baukosten die erwarteten Zuschüsse übersteigen, so die VG-Verwaltung.
Die Grundschule Essenheim soll eine größere Mensa erhalten, da die Schülerzahlen steigen. Das Land hat eine Förderung in Aussicht gestellt. Auch Brandschutzmaßnahmen und Rettungswege an Schulen werden finanziert. In Zornheim wird ein Ersatzcontainer für die Schulräume angeschafft, einen dauerhaften Neubau will die Ortsgemeinde dort nicht. Zudem werden Schulserver und iPad-Koffer für den digitalen Unterricht in allen Schulen beschafft.
Für den Erwerb von Gebäuden sind Gelder eingeplant. Geplant ist unter anderem eine neue Unterkunft für Obdachlose.
Ein weiteres Projekt ist die Sanierung eines Gebäudes in Nieder-Olm, das als „Ritsch“ bekannt, künftig als multifunktionales Zentrum genutzt werden soll. Neben einem Restaurant könnten das gemeinsam mit der Stadt Nieder-Olm erworbene Haus für Büroräume und Räume für die Musikschule entwickelt werden. Städtebaulich interessante Anteile sollen erhalten bleiben, andere könnten neu errichtet werden.
Abschließend wurden Maßnahmen zur Instandhaltung von Gebäuden und Straßen besprochen. Viele dieser Arbeiten sind jährlich wiederkehrend. Zudem wurden Fördermöglichkeiten für verschiedene Projekte genutzt. Angesichts steigender Kosten und knapper Mittel will die VG ihre Ausgaben sorgfältig priorisieren.
Gregor Starosczyk-Gerlach