LAUBENHEIM – Mit einem Jahr Verspätung konnte der Verein zur Erhaltung der Evangelischen Kirche e.V. die turnusgemäße Mitgliederversammlung durchführen, die 2021 der Pandemie zum Opfer gefallen war. Fast die Hälfte der Mitglieder war der Einladung gefolgt. Die 3G-Regel und das Abstandsgebot wurden dabei strikt beachtet. Vorsitzender Friedhelm Kärcher freute sich bei seiner Begrüßung über den endlich wieder möglichen persönlichen Kontakt mit Mitgliedern, die fast zur Hälfte erschienen waren. In seinem „Zwei-Jahre-Bericht“ referierte er zunächst über ein übles Vorkommnis. Ein „geistig verwirrter“ Laubenheimer hatte alle Scheiben des Kirchleins zerstört.
Dank großzügiger Spenden und mit Hilfe eines Fachunternehmens konnten die Schäden bestens beseitigt werden. Weiterhin bezeichnete Kärcher die Jubiläen vom Gotteshaus (125 Jahre) und dem Erhaltungsverein (30 Jahre) als „herausragende Ereignisse“. Die Zeiten ohne Gottesdienste hatte man genutzt, um das Innere vom Kirchlein herzurichten und herauszuputzen. Dabei waren die Vorgaben der Denkmalschutzbehörde und des Restaurators penibel einzuhalten. Beim Anblick des völlig leergeräumten Gottesdienstraums entschloss man sich, auch den Holzboden aufzubereiten. Kärcher bedankte sich für die tatkräftige Hilfe der Vereins- und Gemeindemitglieder beim Aus- und Einräumen. 2020 standen nun die beiden Jubiläen an. Unter erschwerten Bedingungen fand die Feier in der Katholischen Pfarrkirche mit Pfarrerin Karin Meier und dem ehemaligen Pfarrer Wolfgang Drewello, der als Festredner fungierte, statt. 2021 hielten sich die Aktivitäten des Vereins in Grenzen. Das traditionelle Treffen am Kirchlein konnte nicht stattfinden. Dafür präsentierte man das Laubenheimer Kleinod wirksam in den digitalen Nachschlagewerken „Wikipedia“ und in der Plattform „Regionalgeschichte Rheinhessen“. Stolz berichtete Kärcher von einem „wahrhaften Geschenk“: Ein Modell der Kirche, das dem Gemeindemitglied Ernst Heiter zum 80. Geburtstag geschenkt wurde, vermachte dieser dem Verein. Es ist nun im „Kleinen Museum“ im Rathaus zu bewundern. Nach den Kassenberichten von Schatzmeister Hansjörg Thomas und dem Bericht der Kassenprüfer wurde der Vorstand von den Anwesenden einstimmig entlastet. Die Neuwahlen brachten folgende Ergebnisse: Alle bisherigen Amtsträger wurden jeweils einstimmig bestätigt: 1. Vorsitzender Friedhelm Kärcher, Stellvertreter Ottfried Heinrich, Schatzmeister Hansjörg Thomas und Schriftführerin Katrin Hönig. Ebenfalls einstimmig beschloss man folgende Satzungsänderung: „Die Beschlussfähigkeit der Jahreshauptversammlung wird nicht mehr von einer Mindestteilnehmerzahl abhängig gemacht.“ Der alte und neue Vorsitzende Friedhelm Kärcher beschloss die Versammlung mit dem Hinweis, dass das traditionelle Treffen am Kirchlein in diesem Jahr auf jeden Fall wieder stattfinden solle. Abschließend meinte er: „Sich wieder mal persönlich gesehen zu haben, machte den Abend zu etwas Besonderem!“
Klaus Schmitt
