Start Rheinhessen/Mainz Riesige Freude am Longchampplatz Katholische Kita gewinnt Deutschen Lesepreis

Riesige Freude am Longchampplatz Katholische Kita gewinnt Deutschen Lesepreis

V.l. Dr. Monika Baumann, Liv, Isa, Koni Schaefer - Foto: Klaus Schmitt

LAUBENHEIM – Johannes Gutenberg hätte seine wahre Freude daran gehabt, dass in der Katholischen Kindertagesstätte Mariae Heimsuchung schon den Kleinsten weit über 2000 Bücher zur Verfügung stehen. Diese Tatsache war im vergangenen November eines der Kriterien für die Stiftung Lesen, die Einrichtung für die herausragende Sprach- und Leseförderung mit dem ersten Preis bei der Verleihung des Deutschen Lesepreises auszuzeichnen. Er wird an Institutionen verliehen, die sich dem Thema Leseförderung intensiv annehmen. Der Geschäftsführer der Fröbel e.V., Stefan Spieker, überreichte das Preisgeld in Höhe von 2000 Euro in der Event-Location im Berliner Humboldt-Carré. Die Fröbel-Gruppe betreibt u.a. Kindergärten und weitere Jugendhilfeeinrichtungen. Derzeit betreut sie 14.500 Kinder in 170 Einrichtungen. Die Laubenheimer Kita-Leiterin Koni Schaefer fand, man solle sich doch dabei einmal bewerben, was sich im Nachhinein als eine blendende Idee erwies. Zu Recht stolz ist sie nun auf den tollen Preis. Zusammen mit Dr. Monika Baumann, der Fachkraft für Sprache in der Kita bringt sie Kinder pädagogisch an das Lesen heran. Aber dies geschieht nicht nur durch reines Vorlesen, sondern die Kinder werden auch behutsam an den eigenständigen Umgang mit Büchern herangeführt. Drei Abschnitte kennzeichnen den Weg dahin. Zunächst wird ihnen vorgelesen, dann beginnen die Kinder, das Gehörte und Vorgelesene nach und nach zu spielen und erfinden und erzählen sich eigene Geschichten. Zuletzt entwickeln sie alleine eigene Choreos und kleine Theaterstücke. In der Bibliothek der Kita werden über 2000 Bücher vorgehalten, auf die die Kinder jederzeit zugreifen dürfen. Sie können dann auf Bücher ihrer Wahl zugreifen, die sich mit ihrem ganz normalen Alltag beschäftigen. Hierbei müssen sie nicht lesen können. Das reine Betrachten von Bildern weckt alleine schon das Interesse an Büchern. Daraus entstehen oftmals gegenseitige Dialoge. Unterbrechen, nachfragen und hinterfragen einer Geschichte seitens der Kinder ist natürlich erwünscht. So ergeben sich immer wieder spannende Gespräche und weiterführende Aktionen, die zur Vertiefung der alltagsintegrierten Sprachförderung führen. In monatlichen Sitzungen wird das gesamte Team (31 Erzieherinnen!) geschult. In jährlichen Teamfortbildungen werden diverse Fachfragen behandelt. Seit vielen Jahren finden zudem in unregelmäßigen Abständen auch Veranstaltungen mit Eltern statt, teils als Mitmachveranstaltungen und teils als Elternnachmittage. Koni Schaefer und Dr. Monika Baumann widmen sich mit allen Erzieherinnen der Katholischen Kita mit großem Enthusiasmus diesem Gesamtkomplex zum wichtigen Thema Lesen. Die Auszeichnung mit dem Deutschen Lesepreis ist also nur eine logische Konsequenz aus dem großen Engagement aller Beteiligten.

Klaus Schmitt