WEISENAU/HECHTSHEIM/OBERSTADT – Die Verkehrserschließung des Heiligkreuzareals war nun Thema einer Sondersitzung beim Wirtschaftsbetrieb. Über die verkehrstechnische Entwicklung des früheren IBM-Geländes informierten Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne) und Vertreter des Amtes für Verkehrswesen und des Stadtplanungsamtes die Mitglieder der betroffenen Ortsbeiräte Hechtsheim, Weisenau und Oberstadt sowie des städtischen Verkehrsausschusses. Der Tenor: Damit der Verkehr für die zu erwartenden 4000 neuen Einwohner auch künftig vernünftig fließen kann, müssen die Verkehrsknotenpunkte untersucht und ertüchtigt werden.
Das Büro R + T Darmstadt habe die Knotenpunkte auf ihre Leistungsfähigkeit überprüft, teilte Manuela Metzsch vom Amt für Verkehrswesen mit. Bei den meisten Kreuzungen reiche die Anpassung der Ampelanlagen aus. Eine Ausnahme sei der Hauptknotenpunkt Heiligkreuzweg und Hechtsheimer Straße: Hier werde zeitnah und provisorisch im Sommer eine Rechtsabbiegerspur errichtet. Sie biete auf 40 Metern Länge Platz für sieben Fahrzeuge. Mittelfristig kämen weitere Ampelanlagen etwa an der Kreuzung Hechtsheimer Straße und Elly-Beinhorn-Straße hinzu. In der Diskussion bleibe ein möglicher Kreisel im Heiligkreuzweg vor Lidl. Im Heiligkreuzweg entsteht ein Radweg mit Schutzstreifen, in der Hechtsheimer Straße ein abgetrennter Radweg. „Es gibt wenige Trassen, die wir so intensiv diskutiert haben“, betonte Verkehrsdezernentin Eder.
Die Ortsbeiräte hatten eine Reihe von Anregungen. „Die Rechtsabbiegerspur ist sehr gut“, lobte Thomas Gerster (CDU). Ein Problem sei aber die davorliegende Bushaltestelle in der Hechtsheimer Straße, die etliche Meter nach vorne verlegt werden müsste. Der Weisenauer Ortsvorsteher Ralf Kehrein (SPD) machte auf die besondere Verkehrssituation aufgrund der benachbarten zahlreichen Schulen aufmerksam und forderte „ein Höchstmaß an Sicherheit“. Der Kreisel sei nicht zu priorisieren. Enttäuschend sei, dass keine Straßenbahn eingeplant sei. „Wir vergeben uns eine Chance.“ Daniel Köbler (Grüne), Ortsvorsteher der Oberstadt, prognostizierte eine starke Verkehrszunahme auch in der Oberstadt, etwa in der Göttelmannstraße. Er sprach sich für eine Stärkung des ÖPNV aus. Die Schulwege und Radwege müssten im Auge behalten werden. Einige Fragen zum Zeitplan hatte die Hechtsheimer Ortsvorsteherin Tatiana Herda Munoz (SPD). Klar ist: Die Erschließung des Heiligkreuzareals wird Politik und Verwaltung insgesamt noch mindestens zehn Jahre beschäftigen.