Start Mainz-Mombach Landeskrankenhaus plant mobile geriatrische Reha

Landeskrankenhaus plant mobile geriatrische Reha

Mombach – Das Landeskrankenhaus (Anstalt des öffentlichen Rechts, AöR) eröffnet im Herbst dieses Jahres eine mobile geriatrische Rehabilitation im Großraum Mainz. Der Stützpunkt entsteht im Hartmühlenweg im Stadtteil Mombach. Um das Angebot zu ermöglichen, hat der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) dem Landeskrankenhaus die „Villa Herzog“ überlassen. Das Landeskrankenhaus übernimmt vom LBB auch das gegenüberliegende Personalwohnheim.

Die stellvertretende Geschäftsführerin des Landesbetriebs LBB, Dr. Petra Wriedt, sagt: „Diese gute, am Gemeinwohl orientierte Lösung für die künftige Nutzung der Gebäude unterstützen wir aus voller Überzeugung. Wir wünschen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landeskrankenhauses künftig ein gutes Arbeiten in ihren neuen Räumen.“ Alexander Schneider, Regionaldirektor Süd des Landeskrankenhauses, erläutert, dass es deutschlandweit noch nicht viele mobile geriatrische Rehabilitationen gibt. „Wir sind glücklich, den Großraum Mainz künftig mitversorgen zu können und dem LBB dankbar für die Überlassung der Gebäude. Das Personalwohnheim ermöglicht uns zudem als Arbeitgeber, unseren Beschäftigten Wohnraum zu vermitteln. Angesichts der schwierigen Lage am Wohnungsmarkt der Landeshauptstadt ist dies ein bedeutender Pluspunkt für uns als Arbeitgeber.“

In dem sechsgeschossigen, in Massivbauweise errichteten Wohnheimgebäude aus dem Jahr 1978 sind 30 Ein- bis Zweizimmer-Apartments untergebracht, außerdem zwei Seminarräume im Erdgeschoss. Die zweigeschossige so genannte „Villa Herzog“ aus dem Jahr 1924 bietet inklusive dem ausgebauten Dachgeschoss rund 380 Quadratmeter Büroflächen. Beide Gebäude stehen auf einem rund 4000 Quadratmeter umfassenden Grundstück, auf dem sich auch 25 Stellplätze befinden. Der mobile Stützpunkt wird betrieben von der Geriatrischen Fachklinik Rheinhessen-Nahe, die zum Klinikverbund des Landeskrankenhauses gehört. Die Bad Kreuznacher Einrichtung verfügt über langjährige Erfahrungen im Bereich der geriatrischen Rehabilitation und Akutbehandlung.

In Mainz soll ein multiprofessionelles Team – bestehend aus Ärzten, Pflegern, Therapeuten und Psychologen – aufgebaut werden, das bis zu 25 Patienten im Umkreis von maximal 30 Minuten Anfahrtszeit versorgt. Als Ärztlicher Direktor der Geriatrischen Fachklinik ist Dr. Jochen Heckmann Hauptverantwortlicher für den Stützpunkt. „Unser Angebot richtet sich unter anderem an Menschen, die auf ihre häusliche Umgebung angewiesen sind, zum Beispiel nach einem Unfall oder einem Schlaganfall. Wir kümmern uns aber nicht nur um den Patienten, sondern auch um die Angehörigen, schulen sie im Umgang mit dem erkrankten Menschen.“ Der Qualitätsanspruch ist hoch, nicht nur was die berufliche Qualifikation der Mitarbeiter betrifft. Heckmann: „Jeder Patient wird mindestens drei Mal pro Woche vor Ort behandelt. Eine Therapieeinheit dauert 45 Minuten. An einem Behandlungstag werden zwei Einheiten, auch zeitlich unabhängig voneinander, erbracht.“

Der Bedarf medizinischer und therapeutischer Versorgung älterer Menschen hat in den vergangenen Jahren zugenommen und wird sich angesichts der demografischen Entwicklung unserer Gesellschaft weiter verschärfen. Die Altersstruktur der Mainzer Bevölkerung zeigte laut Statistischem Landesamt bereits Ende 2016 einen Anteil von 17,5 Prozent der über 65-Jährigen – Tendenz steigend. Regionaldirektor Schneider betont: „Der Bedarf an medizinischer Versorgung älterer Menschen wird zunehmen und darf sich nicht nur auf stationäre Aufenthalte beschränken. Nötig sind umfassende Angebote angefangen bei der häuslichen Pflege, über die ambulante bis hin zur stationären Versorgung.“

Das Landeskrankenhaus (AöR) betreibt im Hartmühlenweg bereits seit vielen Jahren die Rheinhessen-Fachklinik Mainz mitsamt ambulanter sozialpädiatrischer Versorgung und der ambulanten, teilstationären und stationären Versorgung für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Die Übernahme der Gebäude komplettiert nun die Möglichkeiten des Klinikträgers. So soll das Personalwohnheim mittelfristig saniert und freiwerdende Apartments Mitarbeitern zur Verfügung gestellt werden.