NEUSTADT – Was bewegt eine erfolgreiche Unternehmerin, mit 65 Jahren alles hinter sich zu lassen – und eine Umweltbewegung zu gründen? Die Antwort darauf gibt Cordula Weimann am Dienstag, 30. April, um 19 Uhr in der Evangelischen Christuskirche Mainz. Dort spricht sie über ihr Buch „Omas for Future – Handeln! Aus Liebe zum Leben“ und stellt die gleichnamige Initiative vor, die sie 2019 ins Leben gerufen hat.
Es klingt pathetisch, ist aber wahr. Der Auslöser sei ein persönlicher Moment, erzählt Weimann: der Blick in die Augen ihres Enkels. Damals, sagt sie, sei ihr klar, dass sich grundlegend etwas ändern müsse, wenn ihre Enkelgeneration noch eine lebenswerte Zukunft haben solle. Der ehemalige Glaube an das klassische Wohlstandsversprechen – „höher, schneller, weiter“ – habe der Erkenntnis, dass es neue Wege brauche, gewichen.
Miriam Heil von der Fachstelle Gesellschaftliche Verantwortung und Bildung betont die Nähe der „Omas for Future“-Ziele zu christlichen Werten: „Als Christen teilen wir den Einsatz für Schöpfung und Gerechtigkeit – das ist Teil unserer DNA.“ So wird die Veranstaltung vom Evangelischen Dekanat Mainz unterstützt.
Weimanns Vortrag in der Christuskirche soll ermutigen, kündigen die Veranstalter an. Sie will davon sprechen, dass gerade in der Krise auch eine Chance liege – auf eine gesündere, gerechtere und zufriedenere Gesellschaft. Dabei verweist sie auf „die glücklichsten Städte und Länder der Welt“, die es vormachten. Um zu erfahren, welche das sind, wird man den Vortrag anhören müssen.
Gegenwärtig engagieren sich bundesweit über 90 Regionalgruppen unter dem Dach der „Omas for Future“. Die Bewegung will vor allem ältere Menschen ansprechen – eine Zielgruppe, die in der Klimadebatte oft übersehen wird. Auch in Mainz gibt es aktive Gruppen, mit denen sich üdie Besucher im Anschluss an den Vortrag austauschen können.
Nach dem Vortrag ist Raum für Diskussionen – mit der Referentin ebenso wie mit lokalen Klima-Initiativen. Getränke und Häppchen sollen den informellen Austausch fördern. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung unter bad-kreuznach@omasforfuture.de wird gebeten. Ob Weimanns Appell verfängt, bleibt abzuwarten. Die Mischung aus persönlicher Geschichte, moralischem Impuls und idealistischen Zielbildern trifft zweifellos einen Nerv – fordert aber auch nachdenkliche Rückfragen: Reichen Worte, um Veränderung anzustoßen? Und wie konkret kann der Weg aus der Krise aussehen? Der Eintritt ist frei. Anmeldung erbeten unter bad-kreuznach@omasforfuture.de.
red