Ober-Olm – Seit 1989 ist Matthias Becker in der Politik. Der 54-jährige Unternehmer, der Elektrotechnik studiert hat, geht als der Kandidat der FWG und CDU in die Ortsbürgermeisterwahl in Ober-Olm. Zurzeit bekleidet er das Amt des 1. Beigeordneten der Ortgemeinde. Er ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und spielt gerne Orgel und Klavier.
LZ: Warum haben Sie die Entscheidung für die Kandidatur getroffen?
Becker: Es ist mir wichtig die Dinge und Projekte, die wir seit 2014 begonnen haben, weiter zu führen und zu entwickeln. Die Gestaltungsmöglichkeiten in der unabhängigen Kommune wie Ober-Olm lässt viel Kreativität zu. Das will ich in einem Team der Verwaltung tun. Ein Team endet nicht in der Sackgasse. Im Dialog mit den Bürgern ist das Spannende. Verwaltungsprozesse sind langwierig. Nehmen wir das Beispiel „Kita/Hort“. In 2014 haben wir die ersten Grundstücke gekauft und hoffen nach allen Genehmigungs- und Abstimmungsverfahren im Jahr 2019 gebaut zu haben und eröffnen zu können. Das und kommende Projekte möchte ich mit verantworten.
LZ: Was braucht Ober-Olm Ihrer Ansicht nach am meisten?
Zusammenhalt und Gemeinsinn also eine gewisse Heimatverbundenheit. Für mich ist Heimat der Ort, an dem man gerne lebt. Mit dem „Familienfest“ im rheinhessischen Jubiläumsjahr 2016 haben wir ein Beispiel gegeben, wie das aussehen kann. Das Zusammenführen der Bürgerschaft ist mir wichtig. Bezeichnen wir sie mal als „Alt- und Neubürger“ – alle sollen sich hier zu Hause fühlen. Heimat ist der Ort, an dem man gerne lebt. Das zu ermöglichen, sehe ich als unsere Aufgabe.
Gründe für die Menschen „aufs Land zu ziehen“ sind die positiven Eigenschaften, wie Vereine, Dorfleben, Gaststätten, Landwirtschaft, Kleingewerbe, die den lebenswerten Kern ausmachen. Um ihn zu erhalten, müssen wir die Angebote auch nutzen und sie mit Leben füllen. Wir verlieren ein wenig das „Wir“, was Nachbarschaft, emotionale Kompetenz und den Sinn unseres Daseins ausmacht. Arbeit alleine kann nicht der Sinn sein.
Die Verantwortung und Mittun jedes Einzelnen für die Gemeinschaft ist gefordert. Ich werde mich dafür einsetzen, dass das Miteinander in Vereinen, Initiativen, dem Gewerbe und der Landwirtschaft gefördert wird. Wie wir 2014 die kostenlose Nutzung der kommunalen Einrichtungen durch Vereine ermöglicht haben, werden wir Angebote wie den „Krainerhof“ schaffen, um gemeindliches Leben zu unterstützen.
LZ: Welche politischen Schwerpunkte wollen Sie setzen?
Wir müssen als Verwaltung in die Zukunft denken. Das Tagesgeschäft kann nicht unsere Hauptaufgabe sein. Wir sind ab Amtsantritt sofort Dienstherr von etwa 40 Angestellten und bewegen ein Haushaltsvolumen von drei bis vier Millionen Euro. Das ist ein mittelständiges Unternehmen und eine große Herausforderung für eine ehrenamtliche Verwaltung. Hier sollte eine Verwaltungsfachkraft vor Ort das Tagesgeschäft betreuen. Nur diese Aufgabenteilung: Organisation der Betriebsabläufe – kommunales Kümmern kann für die Entwicklung einer Gemeinde förderlich sein.
Zukunftsdenken und Daseinsvorsorge sollten im Mittelpunkt stehen. Wir haben in den letzten Jahren ebenfalls diese Weitsicht beweisen: Parkplätze am Sportplatz, Sanierungen in der Ulmenhalle und der Alten Schule, der Fußweg nach Klein-Winternheim. Für den Bürger haben wir mit der Einführung der wiederkehrenden Beiträge eine deutliche Entlastung bei den Straßenausbaukosten geschaffen und die Modernisierung der Ortsstraßen für die Zukunft gesichert. Innovativ soll es weitergehen, ein kleines Gewerbegebiet, ein generationenübergreifendes Wohnprojekt und noch so einiges, was die Bürger bewegt.
LZ: Wie passen die FWG und CDU im Ort zusammen?
… Sehr gut. Für mich zählen das D der CDU und das F der FWG. Die Eigenschaften haben sich im Verwaltungsteam aus CDU und FWG sowie im Rat in vielen Anträgen und Projekten widergespiegelt. So kann es weiter gehen.
LZ: Vielen Dank für das Gespräch.