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MTK ist Risikogebiet „Unsere Gedanken sind bei den Erkrankten“ - Krifteler Ordnungsamt greift künftig härter durch

KRIFTEL – Da die Zahl der Corona-Infektionen im Main-Taunus-Kreis innerhalb von drei Tagen massiv gestiegen ist, gelten seit Dienstag, 13. Oktober, 8 Uhr, verschärfte Kontaktbeschränkungen. Am Montag meldete das Kreisgesundheitsamt 168 akute Corona-Fälle – übers Wochenende waren 65 Infizierte hinzugekommen. Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz – die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche – hat am Wochenende die kritische Marke von 50 überschritten. Die beiden Schwerpunkte sind das Antoniushaus in Hochheim und das Seniorenpflegeheim Kursana in Kriftel. Im „Kursana Domizil“ in Kriftel wurden bisher 32 Personen positiv getestet.

„Das war ein Schock für uns“, so Bürgermeister Christian Seitz. Denn bisher war die Einrichtung gut über den Sommer gekommen. „Wir haben als Gemeinde keinen Einfluss auf Nachverfolgungen. Das übernimmt das Kreisgesundheitsamt. Es steht aber, wie uns bestätigt wurde, in engem Kontakt mit den Einrichtungen und hat Regelungen erlassen. Wir vertrauen darauf, dass hier richtig gehandelt wird.“ Gemeinsam mit dem Ersten Beigeordneten Franz Jirasek betont er: „Wir sind vor allem mit unseren Gedanken bei den Erkrankten und ihren Familien und hoffen, dass alle die Infektion gut und schnell überstehen.“

Dass es schnell zu einem Anstieg der Infiziertenzahlen kommen könne, mache die aktuelle Entwicklung deutlich, so Seitz und Jirasek: „Wir rufen die Krifteler Bürger dazu auf, sich weiterhin verantwortungsvoll zu verhalten und die geltenden Abstands- und Hygieneregeln (AHA-Regeln) konsequent einzuhalten.“

Folgende Maßnahmen wurden vom Kreis beschlossen:

■ Gäste in Gaststätten, Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben müssen beim Betreten und Verlassen in den Gängen Masken tragen, auch in Gemeinschaftseinrichtungen wie den Toiletten.

■ Plexiglas-Visiere, die am Kinn befestigt sind, sind verboten.

■ Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist nur alleine, in Gruppen von maximal fünf Personen oder mit den Angehörigen des eigenen oder eines weiteren Hausstandes erlaubt. Das gilt auch bei Besuchen von Restaurants, Cafés und Bars. Für Treffen im privaten Bereich wird empfohlen, sich an diesen Vorgaben zu orientieren.

■ Gastronomie und Bars müssen um 23 Uhr schließen.

■ Die Teilnahme an Veranstaltungen wie Theater- und Opernaufführungen, Konzerten oder Kinovorführungen wird auf maximal 100 Personen beschränkt.

■ An privaten Treffen (etwa Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, Konfirmationen) innerhalb gemieteter geschlossener Räume dürfen maximal 25, außerhalb geschlossener Räume maximal 100 Personen teilnehmen.

■ Bei privaten Treffen sollten es nicht mehr als zehn Personen sein.

■ In Alten- und Pflegeheimen müssen Mitarbeiter und Besucher in sämtlichen Räumen Masken tragen.

■ Die neuen Vorschriften gelten zunächst bis zum 31. Oktober.

 

Verstärkte Kontrollen in Gastronomie und öffentlichen Verkehrsmitteln
„Wir werden mit unserer Ordnungsbehörde die Einhaltung der Regeln verstärkt kontrollieren und neben der Sensibilisierung der Bürger bei Nichteinhaltung streng durchgreifen“, kündigt Franz Jirasek an. So werde in der Gastronomie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes kontrolliert sowie das Aufschreiben aller Kontaktdaten der Gäste. „Auch in öffentlichen Verkehrsmitteln werden unsere Hilfspolizisten künftig tätig sein, um das Personal des MTV bei Kontrollen der Abstandsregeln und der Maskenpflicht zu unterstützen“, kündigt der Erste Beigeordnete an. Zu den Gastronomen in der Gemeinde habe man bereits Kontakt aufgenommen, um sie auf die Personenbeschränkung bei Feierlichkeiten hinzuweisen.

„Bitte reduzieren Sie Treffen mit anderen Menschen auf ein unbedingt nötiges Maß und halten Sie sich an die Regeln. Eine Feier lässt sich verschieben, der Tod eines geliebten Menschen ist unumkehrbar“, so Seitz und Jirasek. Jeder Einzelne könne dabei helfen, dass ALLE gut durch die Pandemie kommen. Beide hoffen darauf, dass es bald landes- und bundesweit einheitlichere und für die Bürger besser nachvollziehbare Regeln gibt.

Tina Schehler