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Online Poker in Deutschland

Vor rund 20 Jahren begann der weltweite Siegeszug eines Spiels, das bis dahin lediglich von einer überschaubaren Anzahl an Menschen gespielt wurde. Doch das Internet sorgte dafür, dass das Kartenspiel Poker zu einem weltweiten Phänomen heranwuchs. Die wachsende Aufmerksamkeit der Medien führte in Deutschland dazu, dass sich zahlreiche Spieler unter den besten der Welt wiederfanden.

Poker kannte man lange Zeit lediglich aus Filmen. Doch das sollte sich zu Beginn der Nullerjahre dramatisch ändern. Eine Gruppe von Pokerprofis hatte zu dieser Zeit die Idee, das Spiel ins damals rasant wachsende Netz zu verlagern. Sie gründete den ersten Online-Pokerraum und legte damit die Basis zu einem Siegeszug, der seinesgleichen sucht. Die Verbreitung des Spiels lenkte in Folge auch die Aufmerksamkeit auf Live-Turniere.

Ein Experiment wird zum TV-Renner

Dort sticht die sogenannte World Series of Poker (kurz WSOP) ganz besonders heraus. Dabei handelt es sich um die Poker-Weltmeisterschaft, die in Las Vegas stattfindet. Jedes Jahr treten zehntausende Spieler aus aller Welt bei dutzenden Turnieren gegeneinander an. Der Wettkampfcharakter und die zahlreichen prominenten Teilnehmer aus Film, TV und Sport lockten die TV-Sender an, die begannen über das Event zu berichten.

Was als Experiment gedacht war, entpuppte sich als TV-Renner. Unzählige Zuschauer entdeckten, wie spannend Poker tatsächlich sein kann und verfolgten gebannt die Übertragungen. Die Weltmeisterschaft nahm dabei eine besondere Rolle ein. Die enorme Anziehungskraft der WSOP erklärt auch den Erfolg des Spiels in Deutschland. Denn die TV-Quoten, die amerikanische Sender erzielten, bleiben auch hierzulande nicht unbemerkt.

Daher unternahm Sport 1 (ehemals DSF) zunächst den Versuch Pokerturniere auch in Deutschland im TV zu senden. Das Experiment klappte auf Anhieb und lockte viele Zuschauer vor den Bildschirm. Andere Sender zogen nach und hoben Pokershows oder Aufzeichnungen großer Turniere, bzw. Pokerspiele in ihr Programm.

Stefan Raab freute sich über hohe Quoten

Vor allem die Pokershow des populären Moderators Stefan Raab sorgte regelmäßig für Rauschen im Blätterwald. Das Konzept auf prominente Stargäste zu setzen und diese beim Pokern gegeneinander antreten zu lassen, kam bei den Zuschauern hervorragend an. Dass die meisten Teilnehmer keine Ahnung vom Spiel hatten, tat dem Erfolg keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, der Witz und das Scheitern der Promis sorgte für Gesprächsstoff und brachte Stefan Raab jahrelang hohe Quoten ein.

Dieses Dauerfeuer in den Medien blieb nicht ohne Auswirkungen. Schnell bildete sich in Deutschland eine Szene heraus, die es mit den Besten der Welt aufnehmen konnte und zahllosen Online-Spielern als Vorbild diente. Online Poker erlebte auch in Deutschland seinen großen Boom. Verantwortlich dafür waren nicht nur einige erfolgreiche Spieler, sondern vor allem die Verfügbarkeit und der Zugang zum Spiel.

Jeder gegen jeden

Das Internet hatte dafür gesorgt, dass auch Anfänger jederzeit gegen Spieler aus der ganzen Welt antreten konnten. Die Regeln sind schnell erlernt, das Tempo beim Online Poker sorgt dafür, dass Spieler in kurzer Zeit sehr viel Erfahrung sammeln können. Gleichzeitig steht jedem das geballte Wissen aus Jahrzehnten zu Verfügung. Pokermedien zeichnen Unmengen an gespielten Händen auf. Analysen, Strategien und Literatur sorgen dafür, dass jeder, sich weiterbilden möchte, dies jederzeit tun kann.

Poker gilt schließlich laut wissenschaftlichen Untersuchungen nicht als Glücksspiel, sondern als Spiel, das besondere Fähigkeiten erfordert. Dabei kommt es vor allem darauf an, mathematischen Wissen einzusetzen, seine Gegner richtig einzuschätzen und im richtigen Augenblick Druck auszuüben. Wer über entsprechendes Wissen verfügt und dieses auch anwenden kann, wird auf lange Sicht immer gegen schwächere Gegner bestehen können.

Drei deutsche Weltmeister bisher

Das haben über die Jahre hinweg zahlreiche deutsche Spieler unter Beweis gestellt. Bestes Beispiel dafür war Pius Heinz. Er konnte beim Online Pokern bereits rund 700.000 Dollar gewinnen, bevor er 2011 zum ersten deutschen Poker-Weltmeister aufstieg und ein Preisgeld von 8,7 Millionen Dollar gewann. Sein live im Fernsehen übertragener Triumph in Las Vegas befeuerte den Online-Poker-Boom noch einmal kräftig. Schließlich gilt er bis heute als leuchtendes Beispiel dafür, was für jeden Spieler möglich ist.

Mittlerweile hat Heinz bereits zwei Nachfolger gefunden. Mit Hossein Ensan gewann 2019 ein weiterer Deutscher das Hauptturnier der WSOP und kassierte dafür ein Preisgeld von 10 Millionen Dollar. Nur zwei Jahre später folgte bereits der nächste deutsche Sieger. Koray Aldemir sicherte sich 2021 den Sieg und erhielt dafür 8 Millionen Dollar.

Neben den drei deutschen Poker-Weltmeistern sticht jedoch ein weiterer Spieler ganz besonders heraus. Es handelt sich dabei um den Saarbrückener Fedor Holz. Dieser gilt als Spezialist für die sogenannten Highroller-Turniere. Holz hat sich mit seinen Erfolgen in die Liste der besten Spieler aller Zeiten gespielt und ist in der Top-10-Liste der erfolgreichsten Pokerspieler ganz vorne mit dabei. Holz spielt seit rund zehn Jahren äußerst konstant und ist dafür bekannt, nicht nur besonders aggressiv und spektakulär zu spielen, sondern seine Gegner auch hervorragend einschätzen zu können. Wie viele andere deutsche Top-Spieler auch kann er auf eine erfolgreiche Online-Poker-Karriere zurückblicken.

22 Millionen Spieler weltweit

Betrachtet man den weltweiten Markt für Spiele mit Glücksfaktor im Internet, dann nimmt Online-Poker hinter Wetten und Online-Casinos mit fünf Prozent Platz drei ein. In Europa ist dieser Anteil jedoch bedeutend höher. Er beträgt sogar 16 Prozent. Deutschland weist in dieser Statistik einen Anteil von 5,8 Prozent aus und liegt damit etwas über dem weltweiten Durchschnitt. Mehr als 22 Millionen Spieler sind global beim Online-Poker aktiv. Den höchsten Anteil an aktiven Spielern verzeichnet Russland. Nicht weniger als 617 Anbieter haben Online-Poker in ihrem Programm. Der weltweite Jahresumsatz dürfte bei rund 7,5 Milliarden Dollar liegen.

Neue Gesetzgebung seit dem Vorjahr

In Deutschland wurde Online-Poker mit dem neuen deutschen Glücksspielstaatsvertrag endgültig erlaubt. Dieser gilt seit 1. Juli 2021 und sieht eine umfassende Liberalisierung beim Glücksspiel vor. Erstmals können ausländische Anbieter um die Vergabe offizieller Lizenzen ansuchen und danach ihr Angebot auch in Deutschland bewerben. Das sind gute Nachrichten für Spieler und Unternehmen. Denn mit der Beschlussfassung des deutschen Glücksspielstaatsvertrages herrscht erstmals Rechtssicherheit für alle Beteiligten. Gleichzeitig profitiert der Staat von erhöhten Steuereinnahmen und hat die Möglichkeit, den Spielerschutz landesweit zu gleichen Bedingungen auszurollen.

Welche Auswirkungen die gesetzliche Regulierung tatsächlich auf den Markt haben wird, ist derzeit noch nicht absehbar. Zahlreiche Bestimmungen befinden sich noch in Umsetzung. Doch nach den jahrelangen Streitigkeiten zwischen Deutschland und dem Europäischen Gerichtshof über die gesetzlichen Vorschriften ist die nun beschlossenen Regelung sicherlich ein Fortschritt. Sie sollte die Entwicklung von Online-Poker in Deutschland fördern, anstatt verhindern.

Noch schneller und komfortabler

Die Zukunft von Online-Poker steht ohnehin vor dem nächsten Technologiesprung. Der Ausbau der Internetversorgung und die beständig wachsenden mobilen Bandbreiten haben schon vor Jahren dafür gesorgt, dass sich das Spielen immer mehr auf mobile Endgeräte verlagert. Smartphone und Tablets bieten jenen Komfort, den Spieler schätzen. Daher ist es wenig verwunderlich, dass immer mehr Online-Poker-Spieler zum Smartphone greifen.

Das sorgt für Unabhängigkeit und macht es möglich Pausen und Stehzeiten für ein Spiel zu nutzen. Auch in Deutschland steht die 5G-Revolution längst vor der Tür. Dabei werden die Handynetze völlig neue Übertragungsgeschwindigkeiten bieten und so den Trend hin zum mobile Gaming weiter verstärken. Dies wird auch das Online Pokern für die Spieler noch schneller und komfortabler machen. Technische Innovationen bleiben daher auch in Zukunft der wesentliche Treiber für die Entwicklung des Marktes.

Dieser ist längst zur dominanten Unterhaltungsindustrie herangewachsen, denn gespielt wird immer und überall. Die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft sind also bereits gestellt. Deutschlands Spieler haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie zur Weltspitze gehören, das sollte sich unter diesen Voraussetzungen auch nicht so schnell ändern.

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Alexandra Blüchel ist Redaktionsleiterin unserer Zeitung mein südhessen. Sie weiß immer, was in Hessen gerade los ist und ist Ansprechpartnerin für alle, die über ihr Ortsgeschehen etwas zu berichten haben. Darüber hinaus schreibt sie aber auch gerne den einen oder anderen Artikel über das Geschehen in ihrer Heimat Rheinhessen.