Die politisch-literarische Fastnacht ist ein Aushängeschild der Mainzer Fastnacht. Seit dem 19. Jahrhundert wird mit ausgefeilten Gedichten, Liedern und Fabeln die Obrigkeit an Fastnacht aufs Korn genommen und kritisiert. Anders als in den sozialen Netzwerken, in denen heute anonym gehetzt und gepöbelt wird, achten die Fastnachtsredner jedoch auf den richtigen Ton. Der Finger wird in die Wunde gelegt, Probleme werden angesprochen, ohne jedoch zu beleidigen. Wir Politiker werden auf den Arm genommen, nicht aber fallen gelassen. Damit kann ich gut umgehen, das gehört dazu. Wenn man das nicht aushält, sollte man den Job als Politiker nicht machen. Und oftmals muss ich selber herzhaft lachen, dann passt auch der Spruch: Nur wer sich selbst zum Narren macht, der feiert echte Fassenacht.