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Sankt Martin im Lennebergwald

GONSENHEIM – Diesmal kam Sankt Martin nach Gonsenheim, direkt vor die Kapelle der 14 Nothelfer. Historisch betrachtet ein passender Treffpunkt, denn wie Martin stehen auch Achatius, Georg, Katharina oder Barbara und andere für die Erinnerung an die ersten Jahrhunderte des Christentums.

Schätzungsweise weit über 100 Kinder und Erwachsene spazierten am Abend in den Lennebergwald zur Kapelle, um des Mannes mit dem Mantel zu gedenken. Den Weg beleuchteten sie mit Laternen, ganz viele davon selbst gemacht. Schon auf dem Weg zum Treffpunkt schallten Martinslieder durch die Dunkelheit.

Organisiert haben die Erinnerungsstunde die Katholische Pfarrei Sankt Stephan aus Gonsenheim und der evangelische Kindergarten aus dem Stadtteil. „Wir machen das seit etwa drei, vier Jahren gemeinsam“, sagte Gemeindereferentin der Pfarrei, Silvia Wenzel. Die Kerze in ihrer Hand schützte ein Windlicht. Der Kerzenschein illuminierte die Liedertexte auf dem Papier.

Der Martinszug ohne Lieder wäre wie der Heilige ohne sein Pferd. Jenes wartete auch geduldig auf den Beginn des Zuges etwas abseits. Währenddessen erzählte Pfarrer Hans-Peter Weindorf die Geschichte des Mannes, der auf dem Gebiet des heutigen Ungarn geboren wurde und ein römischer Soldat gewesen sei sollte. Der Legende nach hat er seinen Mantel mit einem Bettler geteilt. „In der Nacht im Traum“, erzählte der Pfarrer „ist ihm Jesus erschienen, der sagte, er sei jeder Bettler gewesen”.

Die Bilder der Diashow zur Geschichte warf ein Projektor auf die Leinwand auf dem Portal der Waldkapelle. „Im vergangenen Jahr konnten wir das nicht zeigen, weil es geregnet hat“, so Wenzel. Diesmal warf Sankt Martin wohl den schützenden Mantel über die Menschen im Wald: der Regen blieb an dem trüben Novembersonntag aus.

Von der Kapelle durch den Wald und am Wildpark vorbei pilgerte die Menschenmenge zur Feuerwehrwiese. Die Angst, die die Kinder im dunklen Wald vielleicht haben könnten, wurde vom Laternenlicht und dem Gesang zur Musik der Kapelle der Feuerwehr aus Gonsenheim vertrieben. „Die Floriansjünger sorgte übrigens für eine weitere Überraschung: Das Martinsfeuer, an dem die Teilnehmer noch die Abschlussgebete verrichteten und die Weckmännchen untereinander teilten, war wahrlich groß geraten.

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Ich schreibe und fotografiere seit 2013 für Journal LOKAL - die lokale Zeitung. Die Begeisterung für die Lokalmedien entdeckte ich während des Studiums der katholischen Theologie und habe seit 2007 für Lokalzeitungen, öffentliche Einrichtungen und Online-Medien gearbeitet. Mich fasziniert der wunderbare Alltag. Unterwegs bin ich für Themen in Rheinhessen rund um Mainz.