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Scharfe Kritik an Bürgermeister Beck

BRETZENHEIM – Die vom Ortsbeirat einstimmig beantragte Umwandlung des Naturrasenplatzes auf der Bezirkssportanlage in einen Kunstrasenplatz beschäftigte nun erneut die Fraktionen. Auslöser war die negative Antwort von Bürgermeister Günter Beck (Grüne) an den Ortsbeirat. „Dem Antrag kann nicht gefolgt werden“, antwortete Beck und fügte als Begründung an, dass der Rasenplatz der einzige Naturrasenplatz in städtischem Eigentum sei, der aufgrund der vorhandenen Leichtathletikanlagen die Multifunktionalität der Bezirkssportanlage garantiere. Der Rasen werde für Diskus- und Speerwurf benötigt und auch die Rugby-Bundesligamannschaft brauche den Rasen als Voraussetzung, um in der Bundesliga spielen zu können.

Für die vom Ortsbeirat angesprochene Befriedigung der Nachfrage nach Trainingsflächen im Jugendfußball müsse eine Gesamtbetrachtung der Sportanlagen erfolgen, so Beck. So könne der Verein Moguntia 1896 Mainz noch eine Vielzahl von Kindern und Jugendlichen auf der Sportanlage an der Albert-Schweitzer-Straße aufnehmen. „Insofern müssen sich nicht alle fußballinteressierten Kinder auf einer Anlage und in einem Verein tummeln“, sagte Beck im Hinblick auf die betroffene TSG Bretzenheim, die derzeit eine Warteliste hat. „Hier sollte eine gleichmäßige Verteilung im Interesse aller Vereine angestrebt werden“, so Beck. „Der Antrag ist somit erledigt.“

Diese Antwort von Beck sorgte für Empörung unter den Fraktionen. „Diese Antwort ist eine Frechheit“, schimpfte Uwe Trier (CDU). „Die Jugendlichen sollen da spielen, wo sie sich wohl fühlen und nicht dort, wo noch Platz ist.“ Diese Begründung gegenüber dem größten Bretzenheimer Verein gehe gar nicht, bekräftigte Michael Wiegert (SPD). „Das ist schnodderig.“ Das bekräftigte Ortsvorsteherin Claudia Siebner (CDU), die daran erinnerte, dass die Bezirkssportanlage im Gegensatz zur Sportanlage an der Albert-Schweitzer-Straße sehr zentral liege und von den Jugendlichen leicht zu erreichen sei. Zumindest die Nutzungszeit des Naturrasenplatzes müsse erhöht werden, forderte Uwe Marschalek (FDP). Dieser ist derzeit mehr als die Hälfte des Jahres gesperrt. Marschalek: „Wir brauchen einen höheren Pflegeaufwand.“ Die Stadt sollte sich zumindest um den Bau einer Flutlichtanlage kümmern, forderte Martin Schykowski (Grüne). Die Fraktionen betrachten den Antrag als nicht erledigt.

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Ich bin gebürtiger Mainzer, Jahrgang 1967, und seit mehr als 20 Jahren hauptberuflich journalistisch in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport tätig. Für Journal LOKAL - die lokale Zeitung berichte ich seit 2014 aus Bretzenheim, Hechtsheim, Lerchenberg, HaMü, AKK und der Oberstadt sowie aus Finthen und Gonsenheim. In meiner Freizeit fahre ich gerne Fahrrad. Weitere Hobbies sind Tennis, Fußball und Aquaristik.