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Schnattergänsjer watscheln und schnattern sich in Spitzenlaune Bei der tollen Damensitzung in der TSG-Halle blieb kein Auge trocken

„Rucki, zucki“, schmetterten die Jakobiner zur Eröffnung. Foto: Oliver Gehrig

BRETZENHEIM – „Elf Jahre Bretzenummer Schnattergänsjer“ feierte dieser junge Verein jetzt mit einer tollen Damensitzung in der vierfarbbunt geschmückten TSG-Halle. In dieser stimmungsvollen und kurzweiligen 9. Sitzung machten die Fastnachterinnen eines unmissverständlich klar: Im schönen Bretzenum wird auch weiterhin kräftig gefeiert, gewatschelt und geschnattert.

Als Protokollerin brillierte Sitzungspräsidentin Anna Kusche-Schlömer. Foto: Oliver Gehrig

Nach dem Einzug des Komitees und des Musikzugs der Jakobiner (Leitung: Kevin Klotz), der „Meenzer Bube, Meenzer Mädcher“ und „Country Roads“ schmetterte, war die bestens aufgelegte Sitzungspräsidentin Anna Kusche-Schlömer mit ihrem närrischen Protokoll die erste Rednerin in der Bütt. Themen waren die lange Coronapause, die Kommunalwahl im Juni, Gendern und Gleichberechtigung sowie natürlich die Dauerbaustelle Bretzenheimer Rathaus: „Was sind das nur für ewige Posse’ / unser Rathaus, noch immer geschlosse’!“ Zum Abstiegskandidaten FSV Mainz 05 mahnte sie: „Im Moment sind sie im Fußballtief / kommt endlich raus aus eurem Mief!“ Urgestein Hiltrud Fuhrmann frotzelte: „Wer gar nichts wird, geht in die Politik nach Berlin!“ Nach ihrem nun letzten Vortrag wurde Hiltrud Fuhrmann von ihren Schnattergänsjern mit Blumen und Präsenten verabschiedet. Dritter politischer Redner war in der zweiten Halbzeit Pfarrer Daniel Kretsch, der mit klaren Worten gegen Rechts die Närrinnen aufforderte: „Es ist Zeit, sich für die Demokratie zu bekennen!“

Die Watschelz wirbelten über die Bühne. Foto: Oliver Gehrig

Ansonsten dominierte gelungener Kokolores. Andrea Ohters ließ sich als „Weib von ganz besonderer Rasse“ bejubeln: „Ich kann mir nicht helfen, aber ich find’ mich schön!“ Brunnebutzer Jens Baumgärtner als „Apotheker“ witzelte: „Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob der Satz ,Ich habe zwei Radler im Kühlschrank’ vom Wirt oder vom Pathologen stammt!“ Vier Gänsjer lieferten den neuesten Tratsch vom Gänsmarkt: Im Fokus waren die schönen neuen Sitzbänke im Ortskern, die ab sofort einen besonderen Komfort liefern: Wer darauf sitzt und sich entspannt, wird zudem noch von der herbeieilenden Ortsvorsteherin Claudia Siebner mit leckerem Kaffee und Kuchen versorgt – wunderbar!

Schön anzusehen war das Jakobiner-Männerballett. Foto: Oliver Gehrig

Freundinnen der getanzten Fastnacht kamen besonders auf ihre Kosten. Die Watschelz ließen als Cowgirls den Wilden Westen aufleben und wirbelten zu „Ich will nen Cowboy als Mann“ von Gitte über die Bühne. In 1001 Nacht entführte das Jakobiner-Männerballett, das in tollen Kostümen sehr lange Tänze zu „I wanna dance with Somebody“ und „Freedom“ präsentierte. Schaurig-schön waren die Vampire vom CKV-Ballett mit ihrem Vampirtanz zu „Poison“. Spektakuläre Akrobatik zeigten die Mainzer Klinikathleten mit ihren Salti und menschlichen Pyramiden. Das CKV-Männerballett „Body in Motion“ lud in die Geisterstunde zu „Ghostbusters“ ein. Für all diese tollen Tanznummern gab es kräftige Zugabe-Rufe, die erfüllt wurden.

Beim Flashmop machte auch OB Nino Haase (Mitte) mit. Foto: Oliver Gehrig

Im Zwischenspiel lud Maja Fleckenstein zu einem Gymnastik-Flashmop ein. Besonders gefragt waren OB Nino Haase sowie die beiden CKVler Rüdiger Koch und Klaus Keller, die auf die Bühne geholt wurden und alle kräftig mitmachten.

Ein Blickfang war auch das CKV-Ballett. Foto: Oliver Gehrig

Natürlich gab es auch viele schöne Liedbeiträge. Das „Singende Thermomixgerät“ Dieter Meisenzahl präsentierte seinen Hit „Mer dappe in de Dom“ als Polonäse und gab als Zugabe die „Bimmelbahn“. Nadine Meurer sang als „Meenzer Wirtin aus der Reblaus“: „Der Riesling wird knapp, drum füllen wir uns mit Secco ab!“ Auf Schlagertext-Analyse ging „Rampensau“ Reni Beck. Auf Gassenhauer mit weiblichen Vornamen wie „Anita“, „Michaela“ und „Joana“ folgten solche mit männlichen Vornamen wie „Bodo mit dem Bagger“, „Anton aus Tirol“ und „Hier kommt Kurt“. Auch sie holte OB Nino Haase auf die Bühne und schmachtete ihn mit dem Liebeslied „Nino“ an. Mit den „Meenzer Zippelkappe“ und ihrem „Narrenschiff auf hoher See“ endete die rundum gelungene Sitzung. Das Fazit: Die Bretzenummer Schnattergänsjer sind für die kommenden elf Jahre bestens gerüstet.

„Rampensau“ Reni Beck schmachtete OB Nino Haase an. Foto: Oliver Gehrig
Das Finale gestalteten die „Meenzer Zippelkappe“. Foto: Oliver Gehrig

Oliver Gehrig