RÜSSELSHEIM – Mit einem vielfältigen Veranstaltungs- und Beratungsangebot für ältere Menschen trägt die Stadt Rüsselsheim am Main der demografischen Entwicklung in der älter werdenden Gesellschaft Rechnung. Das geht aus dem Jahresbericht 2019 zur kommunalen Seniorenarbeit hervor, den der Magistrat jetzt den Stadtverordneten für die kommende Beratungsrunde zuleitet. „Es ist wichtig, dass wir die Interessen und Bedürfnisse der älteren Bevölkerung in Rüsselsheim aufnehmen, denn nur so gewährleisten wir die Teilhabe der Rüsselsheimer Seniorinnen und Senioren an der Stadtgesellschaft“, sagt Bürgermeister und Sozialdezernent Dennis Grieser. Die kommunale Seniorenarbeit orientiere sich dabei an der bereits 2003 von den Stadtverordneten beschlossenen Konzeption der Offenen Altenarbeit in Rüsselsheim.
Das Kernstück dieses Konzepts sieht Grieser in der Einrichtung des Hauses der Senioren als zentralem Begegnungs- und Beratungsort für die ältere Bevölkerung. „Es war ein wichtiger und richtiger Schritt diesen Weg zu gehen und das Angebot unter Federführung der Leitstelle Älterwerden zu bündeln“, erklärt Grieser. Die Seniorenarbeit der Stadt Rüsselsheim habe zudem zwei grundlegende Standbeine: die offenen Treffs und Veranstaltungen, zum anderen ein individuelles Beratungsangebot für ältere Menschen und ihre Angehörigen. Denn rund ein Viertel der Rüsselsheimer Bevölkerung (24,4 Prozent) war im Jahr 2018 60 Jahre und älter. Im Vergleich zu den Vorjahren ist der Anteil dieser Personengruppe an der Gesamtbevölkerung um rund 2,5 bis 3 Prozent angewachsen. Die Altersspanne zwischen den „jungen Alten“ bis zu Hochaltrigen beträgt mittlerweile mehr als 30 Jahre. Eine zeitgemäße Seniorenarbeit muss diesen Anforderungen Rechnung tragen.
Als zentrales Begegnungs-, Beratungs- und Servicezentrum ist daher das Haus der Senioren erste Anlaufstelle und Mittelpunkt der Rüsselsheimer Seniorenarbeit. Unter einem Dach bietet es Informationen rund um das Thema Älterwerden, soziale Beratung und Vermittlung von Diensten sowie Begegnung und Kommunikation. Für die Bürgerinnen und Bürger hält es die Wege durch Kooperationen mehrerer Träger und Beratungsangebote kurz. Zudem werden hier in vorbildlicher Weise professionelle Arbeit und Ehrenamt miteinander verschränkt. Die Infrastruktur wird darüber hinaus von eigenständigen Gruppen genutzt. Beispielsweise von Selbsthilfegruppen, dem VdK-Frauenstammtisch oder dem Kaffeeklatsch des ehemaligen Vereins „Sorgenbrecher“. Regelmäßige Sprechstunden werden von der Rentenberatung, der ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten der Stadt und dem Seniorenbeirat angeboten. Die Räume sind barrierefrei erschlossen, und die verkehrsgünstige Lage mit guter Anbindung an den ÖPNV trägt zur vielfältigen Nutzung ebenfalls bei.
Auch der Seniorenbeirat und die Seniorenvertretung haben ihre Geschäftsstelle im Haus der Senioren und halten hier viele Sitzungen ab. In der obersten Gebäudeetage haben sich zudem drei freie Träger eingemietet, die Räume und Infrastruktur des Hauses für Vorträge, Schulungen und ihre Beratung nutzen. Dies sind der Verein Kontakt Soziale Dienste e.V., die Alzheimer und Demenzkrankengesellschaft Rüsselsheim e.V. und die Generationenhilfe Rüsselsheim e.V..
Neben dem Beratungsangebot finden zahlreiche Veranstaltungen im Rahmen der Offenen Seniorenarbeit in dem Gebäude statt. Freizeitangebote mixen sich mit Kommunikation und Geselligkeit sowie Bildung, Information und gesundheitlich-sportlichen Angeboten, die sich besonders an ältere Menschen richten. „Diesen Veranstaltungen und Angeboten kommt eine prägende und aktivierende Wirkung zu, denn sie beugen der Vereinsamung vor und schaffen wichtige soziale Kontakte“, sagt Grieser. Zu dem bunten Angebotsstrauß zählen der offene Café-Treff und das Gartencafé, der Internet-Treff und die Veranstaltungsreihe „Interessante Nachmittage“. Beliebt sind auch Einzelveranstaltungen wie die Seniorenfastnacht, der Kerbetanz, die Weihnachtsfeier sowie der Weihnachtsmarkt der Senioren-Künstlerinnen und –Künstler und Ausflüge. „Der Bericht macht Hoffnung auf die Zeit nach Corona. Das vielfältige Angebot aus 2019 wird hoffentlich bald wieder Realität sein können“, erklärt Grieser abschließend.
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main
Fachbereich Zentrales