LAUBENHEIM – Viel Dank, viel Lob, viele Ehrungen und ein buntes, närrisches Programm standen auf der Agenda des Neujahrsempfangs der Karnevalgesellschaft Ulk. Vorsitzender und Sitzungspräsident Uwe Merz freute sich über ein volles katholisches Pfarrzentrum, in dem viele Narrenkappen ein buntes Bild zeichneten. Begrüßen konnte er dabei unter anderem auch die Mitglieder des großen Rats, des Ulker-Freundeskreises (mit Marienborns OB Claudius Moseler) und viele Mainzer Fastnachts-„Schwergewichte“. Neben den mit Orden überlasteten, dekorierten Männerbrüsten war die „Meenzer Handkäskönigin“ der Haubinger ein echter Alternativ-Anblick. Der donnernde Sound des fast 20-köpfigen Spielmann- und Fanfarenzugs der Ranzengarde brachte gleich ordentlichen Schwung in die Bude. Dort hatte sich reichlich fastnachtliche Prominenz diverser Korporationen eingefunden. Die Moderation zwischen den vielen Auszeichnungen verdienter Narren lag in Händen der reizenden Gaby Schott (Damensitzungs-Präsidentin) und Monika Braun-Fricke. Uwe Merz erwähnte auch die gestiege Zahl der Ratsmitglieder. Da war es natürlich angebracht, dass Ratssprecherin Hannelore Sutor die 11 „Ratsgebote“ verlas. Stolz wähnen sich die Laubenheimer Narren, dass man nach langen Jahren endlich wieder zwei „Uffstumber“ (Kai-Uwe Ludwig und Kay Hönig) hat. Den Reigen des Rahmenprogramms eröffnete Philipp Spitzlei als Brandschutzbeauftragter, der es sich nicht nehmen ließ, den neuen Hallen-Saalplan (lt. Brandschutzverordnung) kräftig auf die Schippe zu nehmen. „Gemessen und gemessen – immer war’s irgendwo zu schmal!“ Sein Resümee war, am besten alle Sitzungen im Freien durchzuführen. Rheinnixe Julia Döring in tollem Kostüm wünschte sich mit musical-fähiger Stimme, doch einmal ein Narr zu sein. Mit dem lieblichen Töchterchen Lena sangen sie dann den „Schatten des Doms“. Leider gab es während des Programms immer wieder kleine technische Störungen im PA-Bereich. Harry Bauer aus der Abteilung „Mallorca-Trauma“ holte das Lasso raus, wünschte sich ein Foto und verschenkte einen Stern im dröhnenden Ballermann-Stil.
Ein Highlight war die Performance der „Trommlerbande“ des „Sound of Weisenau“ vom CCW. Die elf blutjungen Mädels und Jungs begeisterten mit ihrer Vorführung im Samba-Reggae-Stil. Ihre Instrumente waren je eine Küchenleiter, ein Plastikeimer und zwei Drumsticks. „Schwergewichtig“ war das endlose Leiden der „Heidi Klum vun Drommerschem“ (Corinna Brück), die sich deshalb zwölf Monate lang bis zum körperlichen Kollaps durch die Diäthölle soff. Die „Talentfreien“ vom CCW um Sitzungspräsident Steffen Feldmann versuchten mit launigen Schnadahüpfl-Strophen („Helaudihüü–Helaudihoo“) die Ortsnachbarn auf den Arm zu nehmen. Viele Ehrungen waren auch zu absolvieren. Horst Crössmann vom MNC, Bezirksvorsitzender der Interessengemeinschaft Mittelrheinischer Karneval ehrte den langjährigen Vereinskassierer Willy Becker. Zwei ganz besondere Auszeichnungen nahm Chef Uwe Merz selbst vor. Dabei sang er ein Loblied auf Werner Boles, der sich schon „seit Jahrzehnten mit unermüdlichem Einsatz, Leidenschaft und Leidensfähigkeit im Verein einbringt“. Er ist auch der erste Träger des durchaus honorigen „ARSCH-Ordens“ der Ulker. Die Abkürzung steht für „Aan richdische scheene Carnevals Held“. Der Orden orientiert sich, laut Merz, am Bundesverdienstkreuz. Es besteht eine jährliche Tragpflicht vom 1.1. bis Aschermittwoch. In diesem Jahr wurde dieser Orden an Rudi Weyerhäuser den „Karnevals-Held 2019“ verliehen. Er ist das lebende Geschichtsbuch der Ulker, der immer gut gelaunte Alt-Komiteter und unverwüstliche Chefredakteur der Festschrift zum 8x11ten Jubiläum. Dieser bedankte sich zur großen Freude des närrischen Publikums in höchst mit launigen Worten. Mit dem Genuss eines Rippchens und einem Paarweck endete die Party. Damit haben die Laubenheimer Ulker den höchsten Gang des närrischen Motors angeworfen. Eine Damen-, drei Fremdensitzungen, die Rathauserstürmung und die Teilnahme mit zwei Komiteewagen am Rosenmontagszug stehen noch auf dem anstrengenden Programm.
Klaus Schmitt