BODENHEIM – „Ich finde es große Klasse, dass das „Busje“ der Verbandsgemeinde hilfsbedürftige und mobilitätseingeschränkte Menschen aus der gesamten VG zu wichtigen Angelegenheiten innerhalb der VG bringt. Vielen Dank allen Helfern und den Freiwilligen, die sich ehrenamtlich am Fahrdienst beteiligen.“ Christel Beickler-Schlegel aus Lörzweiler bringt es am Ende ihrer kleinen „Rheinhessen-Tour“ nach Bodenheim mit dieser Aussage kurz und treffend auf den Punkt. Auch ein kleiner ungeplanter Schlenker in eine Apotheke ist für den an diesem Tag diensthabenden Fahrer Günter Altenburg kein Problem: „Lassen Sie sich Zeit“, antwortet er charmant der älteren Dame. Der gebürtige Bodenheimer zählt seit Beginn der Busfahrten zum Stammpersonal der 21 Fahrer/innen. Er kennt die Ortsgemeinden wie seine Westentasche. Das „Busje“ holt die Fahrgäste zu Hause ab und fährt sie zum gewünschten Ziel in der VG, so zu Ärzten, Therapeuten, Bahnhöfen, Banken, Sparkassen, Märkten und Rathäusern. Zur gewünschten Zeit werden sie abgeholt und zurückgebracht. „Nur so funktioniert der Plan“, erklärt Günter Altenburg.
Auf seinem Schichtplan stehen heute vier Vormittags-Fahrten. „Ein ruhiger Tag“, wie er konstatiert. Lörzweiler, Nackenheim und Bodenheim sind heute die Ziele. Zu ärztlichen und therapeutischen Praxen geht die Fahrt heute. Bereits um 8.10 Uhr muss eine Nackenheimer Rentnerin zum Arzt nach Bodenheim. Schon vierzig Minuten später wird eine Lörzweiler Dame zum Arzt nach Nackenheim chauffiert. Nachdem die erste Mitfahrerin schon wieder abgeholt werden kann, wartet in Nackenheim zehn Minuten später schon die nächste Mitfahrerin. Es folgt die nächste Rückfahrt von Nackenheim nach Lörzweiler. Dort möchte eine neue Passagierin nach Bodenheim gebracht werden. Zwei Rückfahrten nach Nackenheim und nach Lörzweiler sind die letzten Touren von Günter Altenburg. Er hilft selbstverständlich allen Damen beim Ein- und Aussteigen. Seit der ersten Stunde fährt er mit Freude und Engagement. Gefahren wird dienstags und donnerstags von 8 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr. Am Abend vorher erhält er seinen Fahrplan. Interessenten für diesen Service müssen sich tags zuvor zwischen 15 und 17 Uhr unter der Nummer 06135-72227 melden. Dort laufen dann die Drähte heiß. Die Nutzung ist kostenlos, aber über einen kleinen Beitrag in die Spendenbox (hinterm Beifahrersitz) freut man sich. Zurzeit übernehmen 21 Damen und Herren die Fahrten. Der Telefondienst wird von 10 ehrenamtlichen Helfern gestemmt. Bettina Graf, die Verantwortliche des Projekts in der Abteilung „Bürgerdienste“ meint: „Die Einrichtung des Busses ist ein tolles Ehrenamt-Projekt, für das ich sehr gerne arbeite. Auch die Kommunikation während der Fahrten ist enorm wichtig für die älteren Mitmenschen, die oft alleine leben.“
Klaus Schmitt