MOMBACH – Die Songliste von „Pretty Lies Light“ ist lang. Kaum zu glauben, dass das alles „zeitlos schöne Songs“ sein sollen. Und doch belehrte Jochen Günther seine Zuhörer beim Konzert „Die Friedenskirche rockt“ eines Besseren. Ganz egal, welchen Song er mit seinen drei mitgebrachten Gitarren anstimmte, beim Publikum kamen die Erinnerungsmomente.
Günther, der Songschreiber, Gitarrist und Sänger aus Guntersblum, der in verschiedenen Bands Zuhause ist, ist allein nach Mombach gekommen. Meistens aber tourt er mit Frank Bangert, Keyboarder, Percussionist, Vocalist und musikalischer Leiter des Jugendmusicalensembles am Staatstheater Wiesbaden. Die „Pretty Lies“ CDs werden in seinem Tonstudio produziert.
In Mombach gelingt es Günther schnell, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Er erzählt, lässt kleine Scherze einfließen, gerade das richtige Maß. Man hört ihm gerne zu. Seine eigenen Lieder besingen den Alltag, so wie er ist. Manchmal beschwingt, manchmal gnadenlos. Günther beginnt mit einem Lied, dass ihm beim Radfahren bei kaltem Gegenwind und Regen auf dem Arbeitsweg in den Sinn gekommen ist: „Time is rough“.
Mit den Songs, die er in der abgedunkelten Kirche zu Gehör bringt, begibt sich der Musiker auf eine Reise, nimmt seine Zuhörer mit auf einen musikalischen Gang durch Zeiten und Epochen. Eben noch ganz bei sich im Hier und Jetzt, dann schon mit „I am a Rock“ mit „Simon & Gafunkel“ an einem kalten, deprimierenden Wintertag auf Sinnsuche. Den „besten Gitarristen aller Zeiten“ stimmt Günther an, George Harrison, Die Beatles „Here Comes the Sun“. Er lädt das Publikum ein, „singen sie ruhig mit, ich bin sonst ganz allein“.
Zeitlos schön: Dire Straits, Pink Floyd, Leonard Cohen und Sting stehen im Programm. Es ist eine traute Atmosphäre, die der Musiker schafft, die Zuhörer lehnen sich entspannt zurück, singen tatsächlich mit. Auch Kontrastprogramm könne er, sagt Günther. Er sei einmal gefragt worden, ob er auch Volksmusik spiele? „Ja, natürlich“. Ein Augenzwinkern. Englische Volkslieder. Und dann gibt er „The Blind Fiddler“ zum Besten. Laut und schnell, aber auch das wieder „ein zeitlos schöner Song“.