
RÜSSELSHEIM – Drei Rüsselsheimer Bürger haben am Freitag (29. November) Auszeichnungen für ihr bürgerschaftliches Engagement erhalten. Ronald Pelger und Hans-Joachim Sander bekamen jeweils das Stadtwappen in Silber der Stadt Rüsselsheim am Main. Eiko Leitsch erhielt den Ehrenbrief des Landes Hessen. Oberbürgermeister Udo Bausch: „Die Geehrten zeigen, welches große Potenzial in der Rüsselsheimer Stadtgesellschaft vorhanden ist. Sie haben sich alle für Rüsselsheim und darüber hinaus auf ganz unterschiedlichen Feldern engagiert. Dafür verdienen Ronald Pelger, Hans-Joachim Sander und Eiko Leitsch unsere Anerkennung.“
Gemäß der Ehrenordnung der Stadt Rüsselsheim am Main entscheiden Magistrat und Stadtverordnetenversammlung über die Verleihung des Stadtwappens. Deswegen hat Stadtverordnetenvorsteher Jens Grode die Laudatio für die neuen Träger der Stadtwappen gehalten.
Ronald Pelger erhielt seine Auszeichnung aufgrund seines jahrzehntelangen Wirkens als Dirigent des Musik- und Gesangvereins Liederkranz „Männerchor“ Rüsselsheim-Haßloch 1910 e.V. und seiner Verdienste im kulturellen Bereich. Ihn würdigte Grode als „Botschafter Rüsselsheims in der Sprache der Musik.“ Ronald Pelger, der 1956 in Augsburg geboren wurde, machte eine Ausbildung an der Orgel und einen Chorleiterkurs im Bistum Limburg, studierte Gesang in Frankfurt am Main und schloss eine nebenamtliche Kirchenmusikprüfung ab. In Mainz war er Dozent am Peter-Cornelius-Konservatorium und Lehrer in der integrierten Musikschule. Es folgte eine rege Konzerttätigkeit mit namhaften Orchestern im In- und Ausland, das Mitwirken am Staatstheater Wiesbaden und die Betreuung des Mainzer Domchors. Seit 1977 leitete er zudem verschiedene Laienchöre. Seine Dirigententätigkeit beim Musik- und Gesangverein Liederkranz „Männerchor“ Rüsselsheim-Haßloch 1910 e. V. begann Pelger 1992. Aufgrund der hohen Qualität des Männerchores ist er auch außerhalb Rüsselsheims als Botschafter der Chormusik gern gesehen. Neben zahlreichen Konzerten in Rüsselsheim hat der Chor Auftritte in mehreren europäischen Ländern, wie Frankreich, Finnland, Ungarn, Wien und Italien vorzuweisen. Dazu zählen auch Besuche in den Partnerstädten Rüsselsheims, dabei insbesondere der Auftritt beim Jubiläumskonzert des Warkauden Mieslaulajat (Chor der Partnerstadt Varkaus) im Jahr 2012.
Hans-Joachim Sander erhielt sein Stadtwappen in Silber vor allem für sein jahrzehntelange Wirken auf dem Gebiet des Naturschutzes, für den er sich ehrenamtlich eingesetzt hat. Er leiste gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels eine enorm wichtige Aufgabe für die Stadt, betonte Grode. Sander ist seit 1984 Mitglied des Naturschutzbeirats der Stadt und berät Rüsselsheim seither sehr kompetent zu Themen der Botanik sowie des Natur- und Vogelschutzes. Bis zu seinem Ausscheiden 201Rüsselsheim
Stadt9 war er rund 22 Jahre auch Vorsitzender des Naturschutzbeirats. Für den NABU Ortsverein war er als stellvertretender Vorsitzender und im Kreisverband Groß-Gerau führend tätig. Darüber hinaus ist er aktives Mitglied der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. sowie aktives Mitglied der Botanischen Vereinigung für Naturschutz in Hessen. Sander hat in den zurückliegenden 35 Jahren mehrere hundert qualifizierte naturschutzrechtliche Stellungnahmen für die Stadt und den Landkreis Groß-Gerau insbesondere zu den Bauleitplanverfahren, Planfeststellungsverfahren sowie den Ausweisungs- und Eingriffsverfahren für Naturschutzgebiete und europäische Schutzgebiete abgegeben.
Die Verleihung des Ehrenbriefs des Landes Hessen an Eiko Leitsch übernahm Oberbürgermeister Udo Bausch. Er sagte: „Eiko Leitsch hat beachtliche Erfolge für mehr Stadtgrün und mehr Klimaschutz erzielt. Er gilt als Mahner an die Politik, nicht nur Mittel für Neupflanzungen bereit zu stellen, sondern sich für den Erhalt bestehender Grünanlage einzusetzen. Diese Weitsicht kann ich aus der Perspektive einer Kommune nur unterstreichen. Es ist unerlässlich, dass Anlagen entsprechend gepflegt werden. Auch das ist eine Form der Nachhaltigkeit.“
Seine berufliche Laufbahn hat Eiko Leitsch mit einer Lehre im Zierpflanzenbau im Rüsselsheimer Gartenamt begonnen. Die Auszeichnung bekommt er aufgrund seines Einsatzes für den Landes- sowie den Bundesfachverband für Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau. Für den Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hessen-Thüringen (FGL) ist Eiko Leitsch bis heute ehrenamtlich im Präsidium aktiv und war acht Jahre ehrenamtlicher Präsident. Neben dem Verwalten der Verbandsfinanzen hat Leitsch dort die GaLaBau-Foren gegründet, eine Veranstaltungsreihe für Landschaftsgärtner, -planer, -architekten und Verwaltungen. Leitsch hat zudem auf den Landesgartenschauen die beliebten Themengärten eingeführt. Beim Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. war Eiko Leitsch sieben Jahre lang Vizepräsident im Ressort Stadtentwicklung. Dort hat er die „Charta Zukunft Stadt und Grün“ entwickelt und als gemeinsame Initiative auf Bundesebene vorangebracht. Dies ist eine Grundlage für das Programm „Zukunft Stadtgrün“, welches bundesweit alljährlich die Kommunen bei Investitionen in eine grüne Stadtentwicklung mit 50 Millionen Euro fördert.
Magistrat der Stadt Rüsselsheim am Main
Fachbereich Zentrales