Start Rheinhessen/Mainz ASP: Bevölkerung um Mithilfe gebeten Jäger durchsuchen Rhein-Region

ASP: Bevölkerung um Mithilfe gebeten Jäger durchsuchen Rhein-Region

Schutzradius Afrikanische Schweinepest Bild: Karte von Kreisverwaltung Mainz-Bingen vom 17. Juni 2024.

LANDKREIS/MAINZ – Auf Freizeit- und Badeaktivitäten im Bereich am Rhein zwischen Bodenheim und Guntersblum verzichten: Beim Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) rufen die Behörden die Bevölkerung zur Mithilfe auf. Diese Art der Unterstützung sei nützlich, „um die Einschleppung der ASP in die Hausschweinebestände auf dieser Rheinseite zu verhindern und das Risiko der Weiterverschleppung über Wildschweine zu minimieren“, erläutert die Kreisverwaltung Mainz-Bingen. So bleiben die Wildschweine in ihrer natürlichen Umgebung und eine Beunruhigung, die zur Fluchtreaktion führt, wird vermieden.

Wie Journal LOKAL an der Stelle berichtete, sei vor einigen Tagen im hessischen Landkreis Groß-Gerau ein infiziertes Wildschwein gefunden worden. Die eingerichtete Schutzzone betrifft teilweise den Landkreis Mainz-Bingen.

Laut der Kreisverwaltung unterstützen inzwischen auch die Jäger die Vorsorge und werden „in den kommenden Tagen den Landkreis bei der Überprüfung im Mainz-Binger Teil des 15-Kilometer-Schutzradius unterstützen“. Die Vorgehensweise sei bei einem Treffen mit dem Veterinäramt und der zuständigen Jagdbehörde abgestimmt worden.

Demnach wird sich die Suche anfangs auf die Rheinfront im Bereich zwischen Bodenheim und Guntersblum konzentrieren, wo sich nach Aussage der Jäger die größten Populationen von Wildschweinen befinden. „Die betreffenden Bereiche werden zunächst mit Drohnen und Wärmebildkameras abgesucht, um Wildschweinrotten zu lokalisieren und Veränderungen zu dokumentieren. Anschließend werden Trupps mit Kadaverhunden zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach toten Tieren suchen.“ Wird sogenanntes Fallwild gefunden, wird es getestet und separat entsorgt. Wenn eine Privatperson ein totes Wild findet, solle sie dies ebenso beim Veterinäramt melden.

„Wir sind den Jägern in unserem Landkreis für ihre Hilfe überaus dankbar“, sagt Landrätin Dorothea Schäfer. Auch der Beigeordnete für das Veterinäramt, Erwin Malkmus, betont die Wichtigkeit der Zusammenarbeit: „Die Expertise, wo sich Wildschweine aufhalten und wo es Sinn macht, nach toten Tieren zu suchen, haben die Jäger.“

Was bisher geschah: Die Betriebe, die im Landkreis Hausschweine halten, sind mittlerweile vom Veterinäramt überprüft. „Hier gibt es keine Fälle, und auch die Hygienevorschriften werden überall eingehalten“, so die Kreisverwaltung.

Der Kreis betont: „Die ASP ist eine virusbedingte Erkrankung der Haus- und Wildschweine, die für den Menschen ungefährlich ist“. Der Erreger sei hochansteckend und führt in der Regel zum Tod des infizierten Tieres. „Das Virus ist so widerstandsfähig, dass es auch im Reifenprofil von Fahrzeugen oder an Kleidung und Schuhen haften bleibt und so sehr schnell und weit verschleppt werden kann.“

Ein weiteres Risiko stellen Lebensmittel aus nicht durcherhitztem Fleisch von infizierten Tieren dar. Die Gefahr einer Verschleppung des Virus in freie Regionen und Bestände sei aktuell sehr hoch und die Folgen betreffen die Bevölkerung in vollem Umfang.

red