BRETZENHEIM – Als Persiflage auf das erste Metallica-Album „Kill em all“ entstand der Name „Grill em all“ des Bretzenheimer Musikfestivals auf dem Gelände der Alten Ziegelei. Bei dem seit dem Jahr 2003 von der Kulturfabrik Airfield in Kooperation mit dem städtischen Jugendamt organisierten Festival werden nämlich fleißig Steaks und Würstchen gegrillt und verzehrt, während Nachwuchsbands aus der Region auf der Livebühne eine Kostprobe ihres Könnens geben. Auch bei der 19. Auflage am 1. Juli gab es wieder sieben Livebands in sieben Stunden zu hören – umsonst und draußen. Traditionell helfen die Bandmitglieder beim Auf- und Abbau sowie beim Verkauf der Getränke und Essen mit, was unter anderem den freundlichen und familiären Charakter des Festivals ausmacht.
„Wir sind in diesem Jahr extrem jung“, sagte Organisator Wolfgang Stiren vom Jugendamt zu Beginn. Drei Bands haben ein Durchschnittsalter ihrer Bandmitglieder von 21 Jahren, eine Band von 22,5 Jahren und zwei Bands von 25 und 27 Jahren. Leider war das Wetter diesmal sehr regnerisch, sodass Stiren statt der rund 750 Zuschauer vom Vorjahr nur mit rund der Hälfte an Rockfans auf dem Ziegelei-Gelände rechnete. Da die beiden erstplatzierten Bands des Rock- und-Pop-Youngsters in Ingelheim, Zelle 14 und Grenas, eh gesetzt waren, rückte die Wormser Formation „Last Mate“ nach und machte den Opener. Gitarre, Bass und Drums – mehr brauchen die drei Wormser Jungs nicht, um gute Punkmusik zu machen. „Wir freuen uns, dass ihr hier seid bei diesem relativ bescheidenem Wetter“, sagten sie zu den Fans. „Wir hoffen, wir können euch ein wenig unterhalten.“ Das taten sie mit Losgeh-Punkrock im Stil der US-Band Green Day. Neben zahlreichen englischsprachigen Titeln hatte die Band auch deutsche Titel wie „Komm lass uns fliegen“ im Repertoire. Die rund 100 Fans vor der Livebühne kamen auf ihre Kosten.
Zwischendurch gab es wieder die beliebte Verlosung. Dabei gab es Verzehrgutscheine sowie sechs Tickets für das kommende Open-Ohr-Festival zu gewinnen. Den Sanitätsdienst übernahmen wieder die Malteser. Den Abschluss machten in diesem Jahr alte Bekannte, die Coverband Dirty Glamour. Seit der Gründung im Jahr 2000 ist die Band für ihre Melange aus rockigem Sound und bekannten Melodien bekannt: Von Schlager über Hardrock der 80er und Eurodance der 90er bis zu aktuellen Hits ist kein Genre vor ihrer „Glamourisierung“ sicher.
Autor: Oliver Gehrig