BRETZENHEIM – Ein großer Martinsumzug für ganz Bretzenheim mit allen Kitas und der Feuerwehr sowie mit Musik, Fackeln und Weckmännern: Das ist die Idee, mit der der stellvertretende Ortsvorsteher Uwe Marschalek (FDP) jetzt in der Jahreshauptversammlung des Vereinsrings aufhorchen ließ und für Diskussionen sorgte. Er blickte in seine eigene Jugend zurück. „Das war damals ein großes Erlebnis für uns Kinder“, begründete er seinen Vorschlag. „Der Ort ist dadurch zusammengewachsen.“ Ein solcher Martinsumzug sei ein Teil des Brauchtums, das heute verloren gegangen sei. „Das ist total schade.“ In Bretzenheim koche derzeit jede Kita „ihr eigenes Süppchen“, es gebe viele kleine Veranstaltungen zu St. Martin. Daher sei es an der Zeit, unter Federführung des Vereinsrings und Beteiligung der Elternausschüsse der Kitas etwas Großes entstehen zu lassen. „Wir sollten die Kitas zusammenführen und die Freude teilen“, forderte Marschalek. „Das ist ein Thema von St. Martin.“
Die Vereinsvertreter sahen den Vorschlag kritisch und hatten zahlreiche Bedenken. „Die Kirchengemeinden St. Georg und St. Bernhard sind die Veranstalter“, entgegnete Silvia Selenka, die Zweite Vorsitzende des Vereinsrings. Sie warnte davor, eine Konkurrenzveranstaltung zur Ursprungsveranstaltung aufzubauen. Es müssten elf Bretzenheimer Einrichtungen unter einen Hut gebracht werden, warnte auch Christoph Steigerwald, der Chef der Freiwilligen Feuerwehr. Weitere Vereinsvertreter äußerten ihre Bedenken, dass die katholischen Kitas andere Vorstellungen von einem Martinsumzug hätten als etwa die städtischen Kitas. Manche Vereinsvertreter sind generell der Meinung, der Vereinsring sei hier nicht der richtige Ansprechpartner. Zunächst einmal müsse Marschalek mit den Kirchengemeinden reden, so der allgemeine Tenor. Ob es also tatsächlich einen großen Bretzenheimer Martinsumzug gibt, steht derzeit in den Sternen.